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Lesebericht: Roger Smith, Staubige Hölle

1. Juni 2011 | Autor: Heiner Wittmann

Roger Smith schickt uns in eine > Staubige Hölle. Der Roman beschreibt die Verbrecherszene in Südafrika, die totale Verrohung, es geht nur um Macht und Gewalt.

Robert Dells Frau Rosie betrügt ihren Mann mit dem Geschäftsmann Ben Baker, dessen Ermordung sie als Zeugin miterlebt. Ihr gelingt die Flucht. Die Missetäter holen sie ein. Nur ihr Mann überlebt den erzwungenen Unfall der ganzen Familie. Er gerät in die Fänge der Polizei und wird des Mordes an seiner Familie verdächtigt. Sein Vater, mit dem er eigentlich nichts mehr zu tun habe wollte, befreit ihn aus dem Gefängnis und zusammen machen sie sich an die Verfolgung der Verbrecher. AIDS, eine Zwangsheirat und wilde Schießereien bestimmen die Gesellschaft nach der Abschaffung der Apartheid. Keine Spur von Hoffnung, niederschmetternd und wahnsinnig flott geschrieben. Kurze Sätze, also ob der Autor beim Schrieben selbst kaum den Ereignissen folgen könnte. Nicht nur Macht, Geldgier, Rachesucht auch tödliche Krankheiten zerstören jegliche Perspektive. Angesichts der Brutalität und der Ausweglosigkeit der Protagonisten bleibt nur die Zuversicht, dass der schonungslose Bericht, die ungeschminkte Erzählung des Grauens diesem verbrecherischen Elend ein wenig Einhalt gebieten kann. 82 ziemlich kurze Kapitel, Ereignisse, die wie Filmszenen parallele Ereignisse auf einander zujagen, die eine Leseunterbrechung nicht dulden.

Die ganze Geschichte dreht sich um den Zulu Inja Mazibuko, der einen Mord nach dem anderen begeht. Beschönigt wird wirklich nichts und der Leser darf sich auch mal fragen, ob die Fiktion so grausam auch in der Realität passieren könnte. Mazibuko selbst scheint an der Realität irre zu werden und verlässt sich selber lieber auf Magie und Zauber und ist zutiefst überzeugt davon, dass nur eine Jungfrau ihn heilen kann. Der Vereinigung mit ihr ordnet er alles andere schonungslos unter. Die alten Riten mit dem Schlachten von Tieren will in das moderne Südafrika nicht mehr passen. Smith berichtet von dem Beharrungsvermögen der alten Traditionen, die so wie der Autor sie hier schildert, auch ihren Teil zum Realitätsverlust der Protagonisten beitragen.

Sunday versucht sich gegen ihre Zwangsverheiratung zu wehren, gerät zwischen alle Fronten. Sie lernt schnell bei allen, die sie bedrängen und zieht sich dann zunächst selbst aus einer aussichtslosen Situation.

Es gibt nur ganz wenige Beschreibungen, die hastige Handlung und die Beziehungen zwischen den wenigen Hauptpersonen skizzieren die Orte. Misstrauen, Argwohn, alte Rechnungen und die Schusswaffe als Argument sind für zarte Nerven weniger geeignet, aber das Buch ist spannungsgeladen und jeder TV-Zapp-Session weit überlegen. Da können die Mitfahrer im Zug noch so viel Lärm machen, sie hören von alledem nichts mehr, wenn Sie auf die Lektüre einlassen und das erste Kapitel gelesen haben.

Nach der Lektüre kann man sich fragen, wie macht Smith das eigentlich, dass er den Leser so vereinnahmt, ihn so beeindruckt? Sind es die kurzen Kapitel, die aus dem Buch einen Film machen? Oder die Personen und Verbrecher, die anscheinend gar nicht anders handeln können, und die sich Informationen nur mit Mord und Totschlag beschaffen? Spannung pur wie bei Roger Smith, > Blutiges Erwachen.

> Roger Smith
> Staubige Hölle
Aus dem Englischen von Jürgen Bürger und Peter Torberg
(Orig.: Dust Devils)
1. Aufl. 2011, 331 Seiten,gebunden mit Schutzumschlag
ISBN: 978-3-608-50210-7

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Krimi, Südafrika
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