Nachgefragt: Konflikt und Verantwortung – Bernd Schmid

Gerade ist de jüngste Ausgabe 2/2014 der Zeitschrift > konfliktDynamik bei Klett- Cotta erschienen. Aus diesem Anlass haben wir schon kürzlich schon Rudi Ballreich interviewt: > konflikt Dynamik 2/2014: Kalte Konflikte zwischen Menschen und Organisationen. Gestern ist unser Blog mit dem > tragbaren TV-Studio nach Wiesloch gereist, um mit dem Kolumnisten der konfliktDynamik, Bernd Schmid zu sprechen.

Bernd A. Schmid hat gerade auf den > Petersberger Trainingstagen den Life Achievement Award erhalten. Das ist die höchste Auszeichnung eines Lebenswerks in der Weiterbildungsbranche. Er ist heute einer der profiliertesten Lernkulturentwickler Deutschlands. Er stammt aus Waiblingen/Rems, war ursprünglich Diplom- Handelslehrer, dann hat er Psychologie und Pädagogik studiert. Er verfügen über eine Weiterbildung als Gesprächspsychotherapeut in der GwG Gesellschaft für Personenzentrierte Psychotherapie und Beratung e.V. In Aix-en Provence haben er die 1979 die internationale zum klinischen Transaktionsanalytiker absolviert. Es folgte eine Weiterbildung zum Lehrtherapeut und Lehrsupervisor in Transaktionsanalyse, die er durch ein internationale Prüfung in Barcelona 1984 abgeschlossen hat.

Schmid war Lehrassistent für Nationalökonomie Universität Mannheim, Dozent für Beratungspsychologie an der Fachhochschule der Bundesanstalt für Arbeit Mannheim Psychotherapeut und Studienberater Universität Heidelberg; danach freiberuflicher Therapeut, Berater und Lehrtherapeut in priv. Praxis. 1984 hat er zusammen mit Dr. med. Gunthard Weber das Institut für systemische Therapie und Transaktionsanalyse gegründet, das 1993 in das Institut für systemische Beratung ISB Weiterführung als Fachinstitut für PE + OE (Personal- und Organisationsentwicklung) umgewandelt wurde.

Schmid ist Mitgründer und Vorsitzender des Präsidiums des Deutschen Bundesverband Coaching DBVC,?Gründer und langjähriger Vorsitzender der Gesellschaft für Weiterbildung und Supervision GWS, Mitgründer des forum humanum. Er ist Preisträger des Eric Berne Memorial Award 2007 der Internationalen TA- Gesellschaft in San Francisco und des ITAA ?Wissenschaftspreises 1988 der Europäischen TA-Gesellschaft EATA in Blackpool UK. Das von Ihm gegründete Institut für systemische Beratung (isb) zählt mit mehr als 4.000 Alumni zu den renommiertesten Weiterbildungsinstituten im Bereich Coaching, systemische Beratung und Organisationsentwicklung. Wir haben Herrn Schmid nach den Aufgaben seines Instituts gefragt:

Was sind Konflikte?? „Doch sind Konflikte nicht in erster Linie Ausdruck von und Beitrag zur Kultur?“ hat er in seiner Kolumne im Heft 1/2014 geschrieben.
Er schreibt: „Wäre es vielleicht besser, anstatt den Konflikt zu lösen, die Wirklichkeit darum herum so zu verändern, dass er sich anders darstellt und an Bedeutung verliert?“ Ist das ein Lösungshilfe?

Konflikt und Verantwortung, 2/2012: Viele Konflikte sind Komplexitätskonflikte. Schmid nenn ein „Kulturbegegnungsmodell der für Kommunikation“, was hat es damit auf sich? ?In diesem Zusammenhang spricht er von „einem gemeinsamen Wirklichkeitskorridor“ Könnte man nicht auch „Wahrnehmungskorridor“ sagen?

„Oft werden lösbare Konflikte solange verschleppt, bis sie sich zu Dilemmata (Messmer/Schmid 2005, S. 71 – 81) entwickeln.“ Etwas über Konfliktlösung lernen heißt auch potentielle Konflikte besser erkennen zu können?

Wie unterscheiden Sie zwischen Konflikt und Konfrontation?

Seine Kolumne im 2. Heft der Konflikt-Dynamik 2014 hat die Überschrift „Ermüdungsbruch“?. Manchmal sind Ansätze zur Konfliktlösung hoffnungslos…?

„Identität und Abgrenzung“ lautete die Überschrift Ihrer Kolumne in der KonfliktDynamik im ersten Heft 2014.
Hier geht es um Feinmechanik der Mediation. Herr Schmid möchte mit einem Vorschlag eine Diskussion anregen: „Da sich Professionelle aus der Beratungsbranche bei der Identitätsbestimmung oft in unproduktiven Abgrenzungsdiskussionen zu verfangen drohen, möchte ich ein Metamodell für die Klärung von Identität ein- führen, das Modell »Randschärfe und Kernprägnanz«. Worum geht es dabei, wollten wir wissen? – „Die randscharfe Denktradition ist auch für übermäßige Orientierung auf Grenz- und Zuständigkeitssicherung in Organisationen mitverantwortlich.“ Also auch möglicherweise konfliktträchtig?

„Von manchen Zuständigkeiten erfährt man erst dadurch, dass man in die Grenzen verwiesen wird, wenn man sich um »verwaiste« Zuständigkeiten kümmert. Metaphorisch gesprochen werden zu viele Ressourcen darauf verwendet »Claims abzustecken und zu sichern«, anstatt das Land zu kultivieren und den Raum produktiv zu füllen.“ Wie könnte man das ändern? Sind wir wieder beim Kulturbegriff?

Siehe auch:
Bernd Schmid Oliver König den, Train the Coach: Methoden. Übungen und Interventionen für die professionelle Weiterbildung von Coachs, Teamcoachs, Change-Agents, Organisationsentwicklern und Führungskräften, Reihe Managerseminare März/April 2014

> KonfliktDymanik bei Klett-Cotta