Bevor die Lektüre von Birgitte Kronauers > Gewäsch und Gewimmel weitergeht – Sie erinenrn sich, Elsa Gundlach und ihre Klientel, die ihr, wenn sie nachts nicht schlafen kann, durch den Kopf trottet, ein Blick auf das riesige Psychologie-Regal von Klett-Cotta: Schade, der ganze Bereich > Psychologie ist bisher auf unserem Blog zu kurz gekommen. Das gilt auch für die > Lesungen / Veranstaltungen / Termine zum Thema Psychologie, Erziehung und aller verwandten Gebiete.
Tatsächlich verdient dieses Verlagsprogramm viel mehr Aufmerksamkeit. Immer wieder wird von Chancengleicheit und den Entwicklungsmöglichkeiten der Kinder und Schüler gesprochen. Gesamtschulen sollen Abhilfe schaffen. Ich erinnere mich noch, wie ab der achtziger in NRW das dreigliedrige Schulsystem zugunsten der Gesamtschule nachhaltig geschädigt wurde. Durch meine berufliche Tätigkeit konnte ich ab 1988 dort über 20 oder noch mehr Gesamtschulen besuchen und mit den Lehrern auch über die Lernerfolge der Schüler sprechen. Wie auch in andern Lebensbereichen gab es zufriedene und engagierte Lehrerinnen und Lehrer, aber die unzufriedenen sind mir auch im Gedächtnis geblieben. Damals fiel mir auf, wie wenig die Lehrer von der Selbständigkeit der Schüler sprachen, immer nur Klagen über ihre schlechten Leistungen. Die Verschulung der Referendarzeit mit den willkürlichen Noten für Lernproben sind mir in schlechter Erinnerung geblieben. Paul Though stellt mit seinem Buch die Frage nach dem Verhältnis von Charakter und Intelligenz > . Warum Charakter wichtiger ist als Intelligenz. Er stellt die beklemmende Frage lt. Klappentext: „Kann es sein, dass unsere Gesellschaft seit Jahrzehnten die falschen Fähigkeiten unserer Kinder fördert?“ Wie dankbar bin heute noch meinen Lehrern im Schiller-Gymnasium in Köln die 4 oder 5 Jahre lang meine Schülerzeitungsaktivitäten mit Wohlwollen und Unterstützung förderten. Und auf dem Klappentext steht auch die Frage „Was garantiert Glück und Erfolg in Schule, im Beruf und im späteren Leben?“ „Selbstkontrolle, Entschlossenheit“ sind Stichwörter, die in den Antworten auf diese Fragen stehen. Paul Though stellt ausnahmslos alle pädagogischen Ansätze aus diesem Themenfeld vor und bewertet sie. Dabei beobachtet Though vor allen die Entwicklungschancen von Kindern aus unteren Gesellschaftsschichten. Er ist der Auffassung, wenn die richtigen Eigenschaften gefördert werden, kann die soziale Schere geschlossen werden. Erträge der Psychologie, der Neurowissenschaften und der Ökonomie, so erklärt Though zeigen, das Charaktereigenschaften wie Ausdauer, Optimismus, Neugier, Mut und Gewissenhaftigkeit über den späteren Erfolg entscheiden. Am Beispiel einer Brennpunktschule zeigt Though, wie die Förderung benachteiligter Schüler gelingt. Dieses Buch kann unser unser Verständnis von Kindheit, Schule und Ausbildung revidieren.
Ursula Wawrzinek, Annette Schauer haben über neue Strategien gegen Burnout nachgedacht: > Was tun, wenn es brennt? Sind Sie erschöpft, ausgelaugt, überfordert? Wird manchmal oder immer wieder alles zuviel? Nicht wegen der Arbeit, sondern zum Beispiel wegen Dauerstress am Arbeitsplatz. Merken Sie selbst, dass Sie zunehmend nervöser werden? Sie wissen, wo ihre Grenzen sind. Haben Sie wirklich schon mal über Ihren eigenen Leistungsanspruch nachgedacht? Burnout? Nein ich doch nicht, denkt jeder, aber seine gefahren sind nicht so leicht von der Hand zu weisen. Der Arbeitsplatz als Verursacher ist dann auch keine Hilfe. Die Hilfe muss schlicht gesagt von Ihnen selbst kommen. Ursula Wawrzinek und Annette Schauer erklären die Stressspirale und ihr Durchbrechen. Konzentrieren Sie sich auf Ihre eigenen Perspektiven, versuchen Sie die Logik Ihres Unternehmens zu durchschauen und bremsen Sie das »Hamsterrad«. Leichter gesagt als getan? Die beiden Autorinnen erklären Ihnen eine Selbstanalyse und schlagen Ihnen Befreiungsstrategien vor: Planen und Handeln lauten die Stichwörter im Kapitel Selbstverantwortlicher Umgang mit den eignen Ressourcen (S. 105 ff), dass Lust auf Ausprobieren macht.
Michael E. Harrer nähert sich dem Burnoutauf eine andere Weise: Dieses Buch vermittelt die Grundlagen der Achtsamkeit und bietet daneben eine fundierte Zusammenschau der Entstehungsbedingungen von Überforderung. Es informiert über die Vielfalt individueller Wege aus einem Burnout. > Burnout und AchtsamkeitDie steigende Häufigkeit von Stress und stressbedingten Krankheiten bis hin zum Burnout und die zunehmende Sehnsucht nach Entschleunigung, Ruhe und innerem Frieden. Harrer bietet alltagstaugliche Ideen und Möglichkeiten aus der Burnout-Spirale. Innere Klarheit, Gelassenheit, Gleichmut, innere Ruhe, Lebensfreude und Lebensqualität gehört zu seinen Zielen.
> Zusatzmaterialien zu diesem Buch
Hans Jellouschek und Bettina Jellouschek-Otto haben die Nähe und Freiheit in Partnerschaft und Familie untersucht. > Grenzen der Liebe Schade, dass unsere Einmannredaktion nicht jedem Buch einen ausführlichen Lesebericht widmen kann. Hier geht es nicht nur um Partnerschaft, es geht hier auch um die so notwendigen Grenzen, eben um die Freiräume des anderen , die auch in einer Partnerschaft respektiert werden müssen. Dabei spielen Entwicklungsphasen ein besondere Rolle. Bindungen, die die Autonomie des anderen vereinnahmen geraten in Gefahr: Die Autoren dieses Buches zeigen es am Beispiel von Axel und Anita, die seit langem ohne Sex nebeneinander herleben: „In dieser Beziehung ist kein eigenständiger Mann mehr da, der Lust auf eine attraktive, weil eigenständige Frau hätte, und keine eigenständige Frau, in der Lust auf einen attraktiven, weil eigenständigen Mann erwachen könnte.“ (S. 33) Beide Autoren empfehlen Alex und Anita, Grenzen zu setzen (S. 32). Grenzziehung darf nicht zur Ausgrenzung werden, wird auf den folgenden Seiten erklärt. Stellen sich Kinder ein, werden Grenzziehung und Autonomie in einem veränderten Umfeld erneut auf die Probe gestellt. In der Phase, wenn die Kinder ausziehen, kommt es erneut zu einer Belastungsprobe, wenn beide anfangen, allmählich eine Lebensbilanz zu ziehen. (S. 132 ff.) Gelingt jetzt keine Ausgleich über die Verständnis des gemeinsamen Lebensweges, werden frühere Verfehlungen systematisch aufgewärmt und vorgehalten, gerät die Beziehung erneut in Gefahr: Versöhnung mit der eignen Vergangenheit (S. 147 ff) schlagen die beiden Autoren uns vor.
Paul Tough
> Die Chancen unserer Kinder
Warum Charakter wichtiger ist als Intelligenz –
Mit einem Vorwort von Heinz Buschkowsky, aus dem Amerikanischen von Dieter Fuchs (Orig.: How Children Succeed. Grit, Curiosity, and the Hidden Power of Character)
1. Aufl. 2013, 315 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
ISBN: 978-3-608-94803-5
Ursula Wawrzinek, Annette Schauer
> Was tun, wenn es brennt?
Neue Strategien gegen Burnout
Mit Illustrationen von Michael Wirth.
1. Aufl. 2013, 176 Seiten, broschiert
ISBN: 978-3-608-86039-9
Michael E. Harrer
> Burnout und Achtsamkeit
1. Aufl. 2013, 304 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
ISBN: 978-3-608-94818-9
Hans Jellouschek, Bettina Jellouschek-Otto
> Grenzen der Liebe
Nähe und Freiheit in Partnerschaft und Familie
1. Aufl. 2013, 183 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
ISBN: 978-3-608-94592-8