Das neue Heft der Zeitschrift > TRAUMA & GEWALT 4/2016 berichtet über die Behandlung vielfältiger Psychotraumatologien. Yuriy Nesterko und Heide Glaesmer stellen Flucht und Migration als Prozessgeschehen in ihren theoretischen Konzepten vor und setzen diese mit aktuellen Befunden der allgemeinen und migrationsspezifischen Psychotraumatologie in Beziehung. Ines Ederer und Pia Andreatta berichten über Ergebnisse einer Studie , in der das Erleben und die Erlebnisverarbeitung von Jugendlichen untersucht wird, die »ohne Absicht schuldig« geworden sind am Tode oder an Verletzungen anderer, etwa im Rahmen von Unfällen. Barbara Neudecker untersucht, inwieweit Prozessbegleitung für traumatisierte Opfer hilfreich sein kann und welcher Stellenwert ihr in der Traumabearbeitung zukommt. Sie konzentriert sich auf die Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit Gewalterfahrungen. Johanna Sommer berichtet über die Ergebnisse einer Studie vor zur psychotherapeutischen Versorgungsrealität komplex traumatisierter Menschen, die die Erfahrungswerte von 1334 direkt oder indirekt Betroffenen, die mittels Online-Fragebogen an einer Befragung zur Versorgungsrealität untersucht hat. Die Ergebnisse dieser Studie lassen vermuten, dass die psychotherapeutische Versorgung komplex traumatisierter Menschen nicht ausreicht, um Betroffenen eine dauerhafte gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Daraus folgt die Notwendigkeit, die Psychotherapie-Richtlinien zu ergänzen. Ein Interview mit Ines Geipel, geb. 1960 in Dresden, das Harald Freyberger geführt hat, ergänzt neben anderen Artikeln dieses Heft.
> Lesebericht: PSYCHE – Heimat Fremdheit Migration
> Lesebericht: Karl Heinz Brisch (Hg.), Bindung und Migration