Die > Antrittsvorlesung von Patrick Boucheron haben wir schon gelesen.
Per Leo zeigt einen „Verkomplizierungsversuch“: „Über den Nationalsozialismus sprechen“ und stellt die Frage gelegentlich der Diskussion um Heideggers „Schwarze Hefte“ ob es eine nationalsozialistische Philosophie gab und beklagt dabei, dass Fachwissen immer nur bruchstückhaft im Allgemeinwissen ankommt. Daran ist die Fachwissenschaft nicht ganz unschuldig, attestiert Leo ihr och, z. B. mit dem Begriff „Nationalsozialismus“ eher sorglos umzugehen.
Vgl. > Nachgefragt: Per Leo, Flut und Boden – 12. Mai 2014
> Lesebericht Merkur 804 Mai 2016 (I)
Andreas Dorschel denkt über „Abhängige: von Gnaden einer Person, von Gnaden einer Sache“ nach und vermittelt uns, dass weniger Unterscheidung zwischen Abhängigkeit von Sachen und von Personen weniger erkenntnisreich ist, als wir vermuten. Dennoch hängt heute der Flaneur, der auf seinen digitalen Begleiter starrt, statt auf die Straße, am digitalen Tropf, an der Sache, an seinem digital device, das subtil die Kommunikation mit dem Nächsten auf Schnelligkeit und Oberflächlichkeit reduziert. Längst beherrscht die Sache de Flaneur und fesselt seine ganze Phantasie, hat der Andre kein App existiert er nicht, weil nicht mehr ansprechbar. Leo meint, die Abhängigkeit werde erträglicher, wenn sie wechselseitig sei (vgl. S. 50), digital diktiert sie ein Korsett, das nur das Ausschalten beim nächsten Treffen überwinden kann.
Friedrich Wilhelm Graf formuliert die Religionskolumne: „Lutherdenken? Reformationsjubiläum? Christusfest?“ In der Filmkolumne berichtet Simon Rothöler über „Fluchtbildzustände“.
Till Breyer rezensiert den Band von Jonathan Sheehan und Dror Wahrman, Invisible Hands. Self-Organization and the Eigteenth Century, University of Chicago Presse 2015: Adam Smiths Bild der »unsichtbaren Hand« ein 18. Jahrhundert formuliertes Konzept der Selbstorganisation, erklären Sheehan und Wahrman:
Robin Detje hat drei Reisen zur Kunst nach Venbedig, Berlin und Istanbul unternommen: Zumutung, Schönheit, Gegnerschaft Jens Soentgen beklagt das Ergebnis der Klimakonferenz in Paris Ende letzten Jahres: Wider den umweltpolitischen Utopismus: Vgl.: > La loi de ratification de l’accord #COP21 adoptée par l’Assemblée nationale. Seiner Ansicht nach fehlen die Voraussetzungen für ene wirksame Weltklimapolitik. Rainhard Brandt kann sich ein „house of One“ der drei Offenbarungsreligionen nicht vorstellen. Christiaan L. Hart Nibbrig stellt uns den Sammler vor. Remigius Bunia hat sich Lobbyarbeit in Brüssel angesehen, eine Art heimliche und geduldete Nebenregierung. Harry Walter hat wieder zu einem Foto getextet