Der Lesebericht von gestern > Lesebericht Merkur 805 Juni 2016 (I) bekommt noch ein Fortsetzung. Es geht um den Bericht von Hannelore Schlaffer zu Hans-Robert Jauß.
Die Ausgabe vom > MERKUR 805, Juni 2016 beginnt mit einem Essay von Bernhard Schlink über die „Praktische Gerechtigkeit“. Ist Gerechtigkeit wirklich immer schon eine Art Ungleichbehandlung gewesen? Damit würde das Wort „Gerecht“ auf eine andere Ebene gehoben und wir wären einen Teil der Diskussion los? Er hat einen Essay – nach der > Art von Montaigne verfasst, der seinen Gegenstand von verschiedenen Seiten beleuchtet, um ihn herumgeht, ohne unbedingt eine fertige Lösung zu präsentieren. Martin Burckhardt hat sich die „Modernität der Populismen“ angesehen. Passen die beiden Substantive überhaupt zusammen? Der Einfluss der Medien, neue Kommunikationstechniken in jeder Hinsicht, ein neues Koordinatensystem der Politik führen zu ganz neuen Aspekten der Identitätspolitik und Fundamentalismen jeder Art. (vgl. S. 20 f.) Thomas Etzenmüller berichtet aus dem „Maschinenraum einer untoten Disziplin“: „Was können wir von der Rassenanthropologie lernen?“ Sollte man nicht gleich „Rassenwahn“ in den Titel setzen? Fabian Steinhauer rezensiert den Band von Christoph Möllers Die Möglichkeit der Normen. Übrer ein Praxis jenseits von Moralitärecht, Berlin: Suhrkamp 2016 und gibt sich nicht überzeugt davon. In Matthias Dells Medienkolumne steht Ai Weiwei und die Fußball-EM im Vordergrund. Ekkehard Knörer hat neue und neuaufgelegte Krimis gelsen. Marcus Twellmann berichtet über über Juli Zehs Gesellschaftsroman „Unterleuten“. In den Marginalien schreibt Hannelore Schlaffer über ihre Erinnerungen an Hans Robert Jauß, der in Konstanz lehrte: „Kleine Apologie“. Seine NS-Vergangenheit war spät, zu spät bekanntgeworden. „Österreich, wie es ist“ weiß Peter Stachel. Leander Steinkopf erinnert an die „Fetten Zeiten“. Harry Walter betrachtet wieder ein gefundenes Foto.