MERKUR 811 – Dezember 2016

merkur-811-12-16In der so bekannten Vorweihnachtshektik ist der Lesebericht zu diesem Heft untergegangen. Diese Ausgabe des > MERKUR 811 – Dezember 2016 verdient es aber, hier noch ausdrücklich gewürdigt zu werden. Russland bestimmt den Schwerpunkt dieser Ausgabe. Felix Philipp Ingold untersucht die neoeurasische Ideologie, die in Russland inzwischen bis in die inneren Zirkel der Politik vorgedrungen ist und dort sogar offensiv vertreten wird. Mit Recht gibt Ingold sein Befremden über die Geschichtsklitterung zu erkennen, die mit diesem Begriff und seiner Auslegung einhergeht. Sehr lesenswert.*** Alexander Blankenagel zeigt an vielen Beispielen aus ganz verschiedenen Bereichen, wie Russland sich unter Putin unter Aufbietung aller Beharrungskräfte sich immer mehr von der Demokratie entfernt hat. Roman Widder nimmt die Ukraine in den Fokus, in dem er den Schriftsteller Andrej Platonow wiederliest.

Stefan Krankenhagen berichtet über Gerhard Richters Auschwitz-Bilder.

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Hanna Engelmeier kommt nochmal auf Sokal-Affäre zurück. Es ging um einen Der Streit um Sprache und Denken vor allem französischer Theorie und einen ganz vermeintlich wissenschaftlichen Ansatz. Engelmeier beurteilt diesen Streit aus heutiger Sicht.

Stefan Krankenhagen hat Gerhard Richters Auschwitz-Bildern gesehen und diskutiert den klassischen Topos von der Undarstellbarkeit der Verbrechen des Holocaust. Uwe Walter referiert über Erzählungen vom antiken Griechenland. Und Michael Multhammer hat Stuckrad-Barres »Panikherz« gelesen. Max Czollek übersetzt in der »inter_poems«-Reihe ein Gedicht der israelischen Lyrikerin Adi Keissar – und findet dabei Parallelen zwischen ihrer Außenseiterposition als Misrachin und der der Juden im heutigen Deutschland. Richard Schuberth stellt Rigas Velestinis (1757-1798) vor. Melanie Möller stellt eine Lektüre der „Aeneis“ vor. Und Harry Walter schreibt der Jaherszeit angemessen über ein Foto mit Familie unter dem Christbaum.