Aufgeschlagen: Christos Tsiolkas, Barrakuda

Christos Tsiolkas,> Barrakuda

Barrakuda ? der Stärkste, der Schnellste, der Beste. Daniel Kelly denkt nur ans Schwimmen und den Sieg. Seine Eltern, Geschwister und Freunde unterstützen ihn wo es nur geht. Dann scheitert er in einem Wettkampf und fällt ins Bodenlose. Er findet keinen Anschluss mehr und wird aggressiv. Sein Drama ist die Geschichte einer Leistungsgesellschaft, die nur den Erfolg honoriert und wo Sieg und Misserfolg leicht aufeinanderfolgen.

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Im Februar 1994 beginnt die erste Schulwoche. Nach dem Schwimmen im Cunts College steht Danny vor seinem Trainer, der gerade mitangesehen hat, wie sein Zögling von den anderen Klassenkameraden gehänselt worden ist: (vgl. S. 14 f.) „Wieso lässt du dir so einen Scheiß von denen gefallen?“… „Du musst dich wehren, wenn dich jemand beleidigt. Junge. Und zwar sofort. Gib Kontra, auch wenn vielleicht nichts dahintersteckt. Eine Beleidigung ist ein Angriff. Du musst zurückschlagen. Klar?“ (S. 16) Und dann erklärte der Trainer Danny, die anderen seien neidisch auf ihm. Am besten schlagen Sie die Leseprobe *.pdf auf und lesen die ersten Seiten bis S. 29. Kelly Cosgrave, der Aufsichtsschüler taucht auf und Frank Torma der Schwimmtrainer, der zu Dannys Mutter gesagt hatte: „Ich kann ihren Sohn zum Champion machen.“ (S. 23) Nach dem Schwimmer (S. 29): hört er wie der Trainer seinen Klassenkameraden auf die gröbste Art die Leviten liest: „der Einzige, der was taugt ist Danny Kelly…“. Auf dieser letzten Seite der Leseprobe ist die Spannung geweckt. Wie wird Danny sich inmitten dieser ihm feindlich gesinnten Schüler durchsetzen können? Der Umgang mit den Mitschülern gehört das zur Strategie des Trainers. Betrachtet man diese sozialen Verhältnisse ist das Scheitern schon angelegt. Aber zuerst kommen Dannys Erfolge. Was trägt ihn zum Erfolg? Sein Geschick, die Bärbeißigkeit seines Trainers?

Wie die Spannung in diesem Buch aufgebaut wird, lesen Sie in der Leseprobe, und wenn das Buch von Lethem, >Jonathan Lethem, Der Garten der Dissidenten nicht aufgeschlagen auf das Weiterlesen warten würden, käme jetzt Barrakuda zuerst dran.

Dieser Beitrag ist eine gute Gelegenheit, hier unser Interview mit Christos Tsiolkas anzuzeigen, das wir nach nach dem bewährten Muster auf unserm Blog nach dem > Lesebericht: Christian Tsiolkas, Nur eine Ohrfeige auf diesem Blog am 7. März 2012 aufgenommen haben:

Christos Tsiolkas, geboren 1965 im australischen Melbourne als Sohn griechischer Immigranten, arbeitet u.a. fürs Theater und Fernsehen. Mit »Nur eine Ohrfeige« legte er sein bislang erfolgreichstes Buch vor, das auch über Australien hinaus für Furore sorgte und mit dem »Commonwealth Writers‘ Prize« bedacht wurde sowie für den »Man Booker Prize« nominiert war. Tsiolkas lebt in Melbourne.

Christos Tsiolkas,
> Barrakuda
1. Aufl. 2014, aus dem Englischen von Barbara Heller, 471 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
ISBN: 978-3-608-98013-4