Das Blog-Leseprogramm im Monat Mai 2013

Bald verdecken die vielen Bücherstapel die Sicht ins Internet. Man soll ja auch immer Prioritäten setzen. Also folgt hier eine Leseliste für den Blog:

1940 geriet Leutnant Fernand Braudel in deutsche Kriegsgefangenschaft. Braudel hielt dort auch Vorträge im Rahmen der »Lager­universitäten«. In diesen Texten – > Geschichte als Schlüssel zur Welt
– wird zum ­ersten Mal sichtbar, wie sich der Historiker die Geschichte als Wissenschaft und Handwerk vorstellte, wie sich aktuelle »Zeit­geschichte« und die »Geschichte der langen Dauer« zueinander verhalten. Diese Vorträge dienten ihm in den Kriegswirren und in trostloser Gefangenschaft als »Schlüssel zur Welt«.

Dieses Buch kommt als nächster Lesebericht auf diesen Blog.

Fernand Braudel
> Geschichte als Schlüssel zur Welt
Vorlesungen in deutscher Kriegsgefangenschaft 1941
Aus dem Französischen von Peter Schöttler und
Jochen Grube, herausgegeben von Peter Schöttler (Original: L’Histoire, mesure du monde)
1. Aufl. 2013, 232 Seiten, Leinen mit eingelassenem Titelschild, mit sw-Abbildungen
ISBN: 978-3-608-94843-1


Am 24. Mai erscheint bei TROPEN Sam Byers‘ Roman > Idiopathie AUf der Wesbite von Klett-Cotta steht: „Entzückend fies und herrlich böse: Katherine hasst Männer, David hasst Vegetarier und Nathan seine Mutter – britischer Humor der jungen Generation. Während in einer Kleinstadt im Norden Englands die Kühe reglos ins Leere starren, käut die Generation der Dreißigjährigen ihre Probleme wieder. Sam Byers erzählt mit sezierendem Humor und liebevollem Tiefgang von der Möglichkeit und Unmöglichkeit der Liebe einer selbstbezogenen Generation vor dem Hintergrund von Hippie-Protesten, Selbstfindungsschwindeleien und kränkelnden Kühen.

Sam Byers
> Idiopathie
Ein Roman über Liebe, Narzissmus und kranke Kühe
Roman, aus dem Englischen von Barbara Heller
und Rudolf Hermstein (Original: Idiopathy)
1. Aufl. 2013, 378 Seiten, gebunden
ISBN: 978-3-608-50128-5


David Gilmours > Auf der Suche nach Italien ist eine Reisesehnsuchtsbuch. Wenn ich das durchhabe, bin ich dann wahrscheinlich erstmnal für vier Wochen weg – in Italien. Auf der Website von Klett-Cotta:“Gilmour zeigt, dass die Pracht Italiens immer in seinen Regionen mit ihrer je eigenen Kunst, städtischen Kultur, Identität und Küche gelegen hat. Die Regionen brachten die mittelalterlichen Städte und die Renaissance, die Republik Venedig und das Großherzogtum Toskana hervor, die beiden kultiviertesten Staaten der europäischen Geschichte.“

David Gilmour
>
Auf der Suche nach Italien
Eine Geschichte der Menschen, Städte und Regionen von der Antike bis zur Gegenwart
Aus dem Englischen von Sonja Schuhmacher und Rita Seuß (Original: The Pursuit of Italy. A History of a Land, its Regions and their Peoples)
1. Aufl. 2013, 464 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag, 16 Seiten farbiger Tafelteil, Lesebändchen
ISBN: 978-3-608-94770-0


Schade, ich schreibe hier viel zu wenig über die Bücher aus der Reihe Leben lernen von Klett-Cotta. Diese Reihe würde einen eigenen Blog verdienen. > Wenn Paare sich nicht trennen können: Der Paartherapeut Dietmar Stiemerling kennt die Situationen aus seiner Praxis: das Trennungselend, wenn Paare sich trenen, und das oft verborgene Leid, wenn sich die Partner in einer Ehe aufgrund verschiedener hinderlicher Einstellungen nicht lösen können und sich ihr Beziehungsunglück immer weiter fortsetzt. Was passiert da? Trennug ist schlimm, aber das Verharren in einer aussichtslosen Ehe ist vielleicht noch schlimmer. In diesem Fall sind Psychodynamiken erkennbar, die manche Paare eher in einer desolaten Dauerverklammerung verbleiben lassen, als den nötigen und längst überfälligen Schritt in die Freiheit und Selbständigkeit zu tun. Erklärt man diese Psychodynamiken, zeichnen sich Lösungen ab.

Dietmar Stimmerling,
> Wenn Paare sich nicht trennen können
Leben Lernen 184
3. Aufl. 2013, 150 Seiten, broschiert
ISBN: 978-3-608-89010-5


Schon mehrmals habe ich auf diesem Blog auf Bücher hingewiesen, die das Regal jedes Geschichtsinteressierten füllen sollten. Keine thematischen Tiefbohrungen von Spezialisten sondern Bücher mit bestem Überblickswissen von Spezialisten. John Freelys > Platon in Bagdad Wie das Wissen der Antike zurück nach Europa kam ist so ein Buch: „Diese Geschichte des Wissenstransfers beginnt im 7. Jahrhundert v. Chr. in Ionien an der kleinasiatischen Küste. Naturphilosophen wie Thales von Milet erforschen hier Himmel und Erde. Auf Milet folgen Athen, Alexandria, Rom und Byzanz als Zentren der Wissenschaft. Doch zu Beginn des Mittelalters geht dieses Wissen in Europa verloren. Aufbewahrt wird es in der arabischen Welt.“

John Freely
> Platon in Bagdad Wie das Wissen der Antike zurück nach Europa kam
Aus dem Englischen von Ina Pfitzner (Orig.: Aladdin’s Lamp)
5. Aufl. 2012, 388 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag, zwei Karten, 28 Abb., Sach- und Personenregister
ISBN: 978-3-608-94766-3


Über Torsten Schulz‘ Roman > Nilowsky habe ich bisher nur ganz hier geschrieben: > Buchpremiere: Torsten Schulz, Nilowski. Der Roman verdient auch noch einen Lesebericht auf diesem Blog.

Torsten Schulz,
> Nilowsky
Roman
2. Aufl. 2013, 285 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
ISBN: 978-3-608-93971-2