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Lesebericht : Evi Simeoni, Rückwärtssalto

19. November 2014 | Autor: Oliver W. Steinhäuser

Unser Gastautor > Oliver W. Steinhäuser ist Student der Hochschule der Medien in Stuttgart.

Wie viel Gleichgültigkeit erträgt eine zarte, brüchige Kinderseele? Wie viel Schmerz können Eltern ihren Kindern auferlegen, bevor sie zerbrechen? Und wie starr verfallen heranwachsende Mädchen in die ihnen vordiktierten Verhaltensmuster?

Klappentext:
Die fünfzigjährige Designerin und ehemalige Turnerin Antonia erlebt die letzten neun Monate im Leben der Mutter: Viel zu wenig Zeit und trotzdem sind diese neun Monate für Mutter und Tochter auch eine Zeit der Gnade. Antonia ist ein außergewöhnlich begabtes Mädchen, das von seiner Mutter Elsa und dem Rest der Familie wenig Aufmerksamkeit bekommt. Je weniger Anerkennung sie in ihrer Familie findet, desto heftiger steigert sie ihre Anstrengungen, als Sportlerin Erfolg zu haben. Evi Simeonis zweiter Roman erzählt aber nicht nur von der späten Annäherung einer Tochter an ihre Mutter, sondern versucht auch zu ergründen, was der Spitzensport in den Seelen von Kindern anrichten kann.

Die späte Auseinandersetzung mit ihrer Mutter Elsa, versetzt die Protagonistin Antonia immer wieder zurück in ihre durch Ablehnung und Schikanen dominierte Kindheit. Während ihre Brüder stets in der Familie angesehen werden, sucht sie Zuwendung im Sport. Und bei ihrem Trainer. Sukzessive entfremdet sie sich somit schon im Kindesalter ihrer Familie und findet in ihrem Trainer seelische und körperliche Nähe. Im Gegensatz zu Antonias Familie, fasst er sie – während der Turnstunden – helfend an und führt.

Fließend entsteht jedoch der Übergang von unterstützenden Griffen, zu dominierenden und sexuell fordernden Händen. Zunehmend verschwimmt die Rolle des Trainers, hin zur neuen Bezugsperson für die unerfahrende Sportlerin Antonia, sodass dieser das Mädchen nicht nur während des Trainings führt, sondern ihr Leben schon bald unterwürfig bestimmt und gestaltet.

Während die junge Antonia schnellstmöglich erwachsen werden will, um ihrer gewalttätigen Familie zu entfliehen, fehlt ihr als Erwachsene nichts mehr, als ihr kindlicher Körper, der angenehm schön, zart und intensiv von ihrem Trainer geliebt wurde.

„Rückwärtssalto“ zeigt sehr plastisch, wie beeinflussbar junge Kinderseelen sind, wie stark sie sich mit bestehenden Umwelten und Beziehungskonstrukten identifizieren. Die Autorin Evi Simeoni skizziert diesen Prozess nicht nur, sondern malt dem Rezipienten ein klares, authentisches Bild davon, wie die als Kind falsch und missverstandene Liebe eine Persönlichkeit auf Lebenszeit formt. Evi Simeoni präsentiert einen Menschen, der durch frühkindliche Erfahrungen ein Leben lang geprägt ist und immer wieder erneut in die gleichen Strukturen verfällt.

Evi Simeoni
> Rückwärtssalto
1. Aufl. 2014, 272 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
ISBN: 978-3-608-98014-1

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