Lesebericht: Laura Hillenbrand, Unbroken. Überleben. Mut. Vergebung

unbrokenLaura Hillenbrands Roman > Unbroken wurde von der Regisseurin Angelina Jolie und den Coen-Brüdern verfilmt. Der Film erzählt die wahre Geschichte des US-amerikanischen olympischen Sprinters Louis Zamperini, der im Zweiten Weltkrieg seinen Flugzeugabsturz und japanische Gefangenenlager überlebt. Als 19-Jähriger 1936 kommt Zamperini für die USA zum 5000-Meter-Lauf zu den Olympischen Spielen nach Berlin. 1941 geht er zur US-Luftwaffe. 1942kann er sich mit zwei anderen beim Absturz ihres Flugzeugs in ein Schlauchboot retten. 47 Tage lang treiben sie auf dem Pazifik. Die Japaner greifen sie auf und bringen sie bis zum Sommer 1945 in verschiedene Straflager.

DAS Kinoereignis 2015: Kinostart 15.01.2015

Ende Mai 1943 stürzt das Flugzeug mit Louis Zamperini in den Pazifik. Hillenbrands Buch erzählt das Drama um Zamperini vom Beginn seiner unglaublichen Läuferkarriere über die Ausbildung bei der US-Luftwaffe über die 47 im Schlauchboot auf dem Pazifik bis zur Gefangennahme durch die Japaner, die sein Leid bis zum Sommer 1945 in diversen Straflagern unter unmenschlichen Bedingungen verlängern. Zamperini war einer berühmtesten Läufer der Welt gewesen, man erwartete von ihm, dass er bald den Rekord über die Four-Minute-Mile unterbieten würde.

unbrokenSeine Geschichte beginnt mit der Erinnerung an das Luftschiff Graf Zeppelin, das am 29. August 1929 über das Haus seiner Eltern hinwegflog. Größer als zwei Fußballfelder. Er war als Sohn italienischer Immigranten am 26. Janaur 1917 in Oban, New York, zur Welt gekommen. Eine bewegte Jugend hatte Louis: alle möglichen Streiche, kleine Diebstähle, er langweilte sich nie. Sein Bruder war es, der in Louis eine schlummernde Begabung entdeckte: Das Laufen. 1932 war er in der 9. Klasse, der Bann war gebrochen, er lief und lief. Ein Jahr später gewinnt er den UCLA’s Southern California Cross Country-Lauf über zwei Meilen mit einem gewaltigen Vorsprung von über einer Viertelmeile. 1936 kommt er nach Berlin zu den Olympischen Spielen, eine Art Test für ihn, er war sich sicher, 1940 olympisches Gold holen zu können.

Im April 1940 ist seine Laufkarriere jäh zu Ende. Der Krieg hatte begonnen. Das Olympiastadion in Helsinki war durch sowjetische Bomben zerstört worden. Anfang 1941 trat Zamperini in die Luftwaffe ein. Es folgte die Ausbildung an Bord des B-24 Bombers. Im Dezember 1942 beginnt der erste Einsatz. 35 Tonnen Bomben brachten sie in das Ziel. Veritable Luftschlachten musste Zamperini mit seiner Crew überstehen, 594 Einschüsse brachte ihre Maschine einmal von einem Einsatz zurück. Auf Funafuti werden sie auf einem Flugplatz angegriffen, die Flugzeuge werden zerstört. Zamperini wird an die Ostküste von Oahu versetzt werden. Ene Mai 1943 war er wieder in der Luft, bis zum 27. Mai 1943, der Tag es Absturzes in den Pazifik. Es folgen die dramatischen 47 langen Tage auf dem treibenden Schlauchboot 3000 km über das Meer. (S. 202) Er und Phil gerieten in japanische Gefangenschaft, wo bald Zamperinis größter Peiniger Mutsuhiro Watanabe auch „The Bird“ genannt, erschien. Die Genfer Konvention schien der Lagerverwaltung unbekannt zu sein. Zu Hause war Zamperini für Tot erklärt worden. Die Japaner übernahmen es, die Nachricht von seinem Überleben über den Rundfunk zu verbreiten. Später durfte er selber sprechen. Hafterleichterung gab es nicht für ihn, im Gegenteil „The Bird“ verdoppelte sein Grausamkeiten. Im August 1945 sind die Qualen der Haft endlich vorbei. Im Oktober 1945 wird er von seiner Mutter und seinen beiden Schwestern in San Francisco empfangen. Damit begannen aber erst neue Schwierigkeiten für Louis. Ihm gelang es kaum, wieder so richtig nach Hause zurückzukehren, zu groß waren die Entbehrungen und Qualen während der Haft gewesen. Er gründete eine gemeinnützige Organisation: das Victory Boys Camp (S. 440), das sich um gefährdete Jugendliche kümmerte. 1998 erhielt er die Nachricht, dass Mutsuhiro Watanabe immer noch lebte, der aber im April 2003 starb, ohne dass es zu der anvisierten Begegnung zwischen beiden gekommen war.

Ein dramatischer, aufregender Bericht über ein Einzelschicksal. Zamperinis Leben verläuft ab April 1940 völlig anders, gänzlich ungeplant, den Zufällen und Schicksalsschlägen des Krieges unerbittlich ausgesetzt. Aber sein Kampfesgeist und sein sportlicher Durchhaltewillen, der unbedingte Wille, sich selber zu besiegen, hatten ihn geholfen,zusammen mit Phil die 47 Tage auf dem Schlauchboot zu überleben. Es folgte die Hölle der japanischen Kriegsgefangenschaft, Erinnerungen, von denen sich Zamperini nur schwer wieder befreien konnte.

unbrokenLaura Hillenbrand
> Unbroken
Aus dem Englischen von Susanne Held (Orig.: Unbroken)
1. Aufl. 2014, 521 Seiten, broschiert, mit ca. 40 Abb.
ISBN: 978-3-608-94892-9