> „Steht die Entwertung des Berufs Buchhändlers bevor?“ Diese Frage war am 23. Januar 2008 das Thema einer Diskussionsrunde der Initiative Pro Buch München in der Münchner Seidlvilla, über die das Börsenblatt berichtet. 100 Zuhörer kamen zu der Veranstaltung, um sich die Zukunftsperspektiven des Buchhandels anzuhören. Schade, ich war nicht in München dabei und kann jetzt nur auf den Beitrag im Börsenblatt hinweisen. Aber weil Matthais Schwenk mir heute dazu gerad ein Mail geschickt hat, mache ich aus diesem Thema doch mal mal einen Beitrag für diesen Blog.
Matthias Schwenk hat sich auf seinem Blog > bwl zwei null skeptisch über die > Zukunft der Buchhändler geäußert. Auf der Leipziger Buchmesse wird Matthias Schwenk am 14.03. im „Forum Zukunft“ (Halle 5, B500) von 13:00 bis 13:30 Uhr über das Web 2.0 für Verlage und von 15:00 bis 15:30 Uhr zum gleichen Thema für Buchhändler sprechen.
Ich glaube nicht so ganz an seine Perspektiven, die mir in seinem Beitrag als zu düster erscheinen. Der Online-Bereich ist eine Ergänzung für Buchhändler, der geschickt genutzt mit allen Möglichkeiten, die das Medium bietet, den Buchhandel eher aufwerten kann und wird: Berichte, Fotos, Veranstaltungshinweise, sogar > Interviews sind heute leicht in eine Website zu integrieren. Es gibt eine Redewendung, die an die Schulpädagogik erinnert: Wenn der Kunde weniger in den stationären Buchhandel geht, dann muss man ihn eben im Online-Bereich abholen. Und da das Internet auch eine nicht zu unterschätzende lokale Bedeutung hat, dürfen Buchhandlungen bloß wegen der Existenz des Internets keinesfalls unterbewertet werden; im Gegenteil, sie könnten das Internet mehr für sich nutzen. Viele die kritisch über schlechte Aussichten für Buchhändler schreiben, waren vielleicht lange nicht mehr in einer Buchhandlung, wo ein ausgesuchtes und profilstarkes Sortiment angeboten wird, wie zum Beispiel in der > Buchhandlung von Claudia Leutner im Gebäude des > Stuttgarter Literaturhauses, die nun einmal mit ihrem literarischen Angebot auf einem überschaubaren Raum den großen Ketten überlegen ist, weil man bei Ihr nicht die schnellen Regaldreher in Hundertstückzahlen angucken muß, sondern weil sie auch die ausgesuchten Titel und sogar viele davon signiert vorrätig hat.
Man darf das Medium Internet natürlich auch nicht ausschließlich als Verkaufskanal betrachten, sondern muß auch dessen Möglichkeiten berücksichtigen, Kunden Informationen, die sie zum Kauf eines Buches führen, vermitteln. Möglicherweise wird sich das Berufsbild von Buchhändlern weniger verändern, sondern durch eine Online-Komponente ergänzen. Die Beteiligung der Leser auf Internet-Seiten und der Dialog, der durch solche Formen mit Buchhändlern entsteht, bietet bereits neue und nützliche. In diesem Zusammenhang: Ich lese gerade dei Doktorarbeit von Etienne Candel, der > Leserrezensionen im Internet serh eingehend analysiert hat. Eine Besprechung seiner Arbeit folgt in Kürze.