Drago Jan?ar hat den Jean Améry-Preis
für Essayistik erhalten

jean AméryDer Jean Améry-Preis für Essayistik
ist eine mit 12.000 Euro dotierte Auszeichnung für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet des zeitkritischen, aufklärerischen Essays. Im Jahr 1982 von Maria Améry in Kooperation mit dem Verlag Klett-Cotta ins Leben gerufen, wurde der Preis bis 1991 vier Mal vergeben.

 

Die diesjährige Preisverleihung fand am 12.10.2007 Michael Klettwährend der Frankfurter Buchmesse statt. Der Verleger Michael Klett begrüßte die Gäste dieser Feierstunde.

Nach einer neunjährigen Pause hat Robert Menasse (links) den Preis im Jahr 2000 wiederbelebt. Im Namen der Ersten Bank begrüßte > Boris Marte (rechts) den Preisträger und das Publikum. Seit 2007 wird der Améry-Preis von der Ersten Bank gesponsert und von Klett-Cotta und Robert Menasse koordiniert.

Robert MenasseBoris Marte

Der Preis wird alle zwei Jahre von einer aus namhaften Literaturwissenschaftlern und Kritikern bestehenden Jury vergeben.

Hermann WallmannDrago Jan?ar

In seiner > Laudatio erklärte Hermann Wallmann: „Amérys und Jan?ars Maßstäbe für ein Kunstwerk und die gesellschaftliche Verantwortung des Künstlers sind denen vergleichbar, die der englische Schriftsteller John Berger in seiner Monographie „Glanz und Elend des Malers Picasso“ (1965; dt. 1973) entwickelt hat: Nicht Erfolg und Ehre, wie sie die bürgerliche Gesellschaft anzubieten habe, dürften den Künstler verlocken, sondern die Überzeugung, dass „die differenziertesten schöpferischen Leistungen des menschlichen Geistes sich mit der Befreiung all jener Völker der Erde verbinden, die bisher gezwungen wurden, rückständig zu bleiben.“ (Berger, S. 247)“.

Drago Jan?ar Drago Jan?ar antwortete in seiner > Dankresrede:“Ich danke Ihnen allen für diese große Ehre, die ich nicht nur als Lob und Anerkennung verstehe. Von nun an verstehe ich mich auch als Glied jener Kette, die die Wahrheit über das Leben Jean Amérys weitergibt, über seine doppelte Identität, über sein literarisches Schaffen und über sein Denken auf dem schmalen Grat zwischen Leben und Tod. Diese Wahrheit dürfen wir nicht vergessen. Wir dürfen aber auch etwas Anderes nicht vergessen, etwas, was meine Generation erlebt hat: eine neue, offene Welt. Deutschland und die deutsche Kultur sind heute vielleicht der offenste, ethisch sensibelste und neugierigste Raum Europas. Hier erscheinen die meisten Übersetzungen, hier wird auch am meisten debattiert. Deshalb kann ich auch aus eben dem Optimismus heraus sprechen, den ich, wenn auch selbst nicht mehr im Rosentau der Jugend, mit der Generation der neuen Europäer teile. Mit einer Generation offener, neugieriger und kreativer Menschen, die sich des neuen Lebens auf dem alten Kontinent erfreuen. Weil endlich Menschen, Güter und Ideen frei über den Erdkreis reisen können – wie am Himmel die Wolken, diese unruhigen Himmelswanderer …“

> Jean Améry-Preis für Essayistik Website von Klett-Cotta

Das erste Foto zeigt ein Bild von Isabel Klett.

> Jean Améry und seine Büchern Website von Klett-Cotta.

Bei Klett-Cotta erscheint die > Werkausgabe von Jean Améry.