Erklärung „Zukunft des Buches – Zukunft Europas“ von Deutscher Kulturrat, Börsenverein des Deutschen Buchhandels, Syndicat national de l’édition und Syndicat de la Librairie Française

Am 9. September 2013 haben das Büro für Buch- und Verlagswesen der französischen Botschaft in Deutschland in Zusammenarbeit mit dem Börsenverein des deutschen Buchhandels, der Frankfurter Buchmesse, dem Deutschen Kulturrat und dem internationalen literaturfestival berlin in Berlin das Buchforum „Zukunft des Buches, Zukunft Europas” ausgerichtet. Hochkarätige Gäste aus Kultur und Politik diskutierten mit Verlegern und Buchhändlern und Schriftstellern in der Vertretung der Europäischen Kommission in Berlin über wichtige Fragen, die sich aus der Digitalisierung der Bücher ergeben: Wie entwickelt sich der Buchsektor im Umfeld des schnell wachsenden E-Bookmarktes? Welche politischen Ansätze gibt es zur Unterstützung des Buches? Welche Rolle kann und muss Europa dabei spielen?

Die Ergebnisse dieses Forums wurden in einer gemeinsamen Erklärung, die vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V., vom Deutschen Kulturrat sowie vom Syndicat National de l’Edition unterzeichnet wurde, zusammengefasst. In dieser Erklärung heißt es u.a.: “Die Entwicklung des digitalen Buchmarktes in Europa ist eine große Chance für eine Branche, deren Aufgabe das Schaffen und Verbreiten von Inhalten ist. In ganz Europa arbeiten Verlage und Buchhandlungen an der Entstehung und Umsetzung von neuen Geschäftsmodellen und Initiativen, die sich durch die Digitalisierung von Büchern und Lesestoffen eröffnen.” Die vier Verbände richten ihre Forderungen an die Adresse der Regierungen Deutschlands und Frankreichs: “Die in 11 Ländern der Europäischen Union geltende Buchpreisbindung ist unantastbar und darf ebenso wie andere nationale Maßnahmen zum Erhalt der kulturellen Vielfalt nicht Gegenstand internationaler Handelsabkommen werden. Sie ist darüber hinaus als Instrument zur Stärkung des Bucheinzelhandels auch für andere Mitgliedstaaten der Europäischen Union empfehlenswert.” Sie fordern, “die EU-Mehrwertsteuerrichtlinie dahingehend anzupassen, dass die Mitgliedstaaten den reduzierten Mehrwertsteuersatz auch auf elektronische Bücher anwenden können.” Sie drücken ihr Sorge vor zunehmenden “Wettbewerbsverzerrungen durch einseitige Steuervorteile, wie sie z.B. durch eine entsprechende Firmensitzpolitik international tätiger Unternehmen entstehen” aus, die beseitigt werden sollten. Mit großem Nachdruck erinnern die vier Verbände an die Bedeutung des Urheberrechts: ”Das Autorenrecht ist der Kern des europäischen Urheberrechts. Der Urheber steht im Mittelpunkt dieses Rechts, er allein entscheidet, ob und wie sein Werk veröffentlicht wird. Dieser Grundsatz des europäischen Urheberrechts muss auch in der digitalen Welt mit ihren neuen Publikationsmöglichkeiten Bestand haben und darf nicht durch Anpassungen an die digitalen Gegebenheiten aufgeweicht werden.” Hervorhebung H.W.

> Erklärung „Zukunft des Buches – Zukunft Europas“ von Deutscher Kulturrat, Börsenverein des Deutschen Buchhandels, Syndicat national de l’édition und Syndicat de la Librairie Française

> Französische Botschaft lud zum Forum „Zukunft des Buches, Zukunft Europas“ – Frankreich-Blog 12. September 2013 von H. Wittmann