Lesebericht: Isaac Marion, Warm Bodies
Kinostart am 21. Februar 2013

>Warm Bodies lag auf meinem Lesestapel oben auf.

Die Vielfalt der Leseberichte auf diesem Blog führt Sie und mich jetzt also zu einem Zombie-Liebesroman. Und jetzt wird der Lesebericht dazu nochmal nach oben geholt, weil das Buch im Tropen-Verlag mittlerweile in der 2. Auflage erschienen ist. Unter dem gleichnamigen Titel kommt der Film zum Buch am 21. Februar in die Kinos. Die Verfilmung des ersten menschlichwarmen Zombie-Liebesromans. In den Hauptrollen Nicholas Hoult, Teresa Palmer und John Malkovich.
Das Spiel ist also aus. „Ich bin tot, aber es ist nicht so schlimm. Ich habe gelernt, damit zu leben. Tut mir leid, dass ich mich nicht richtig vorstellen kann, aber ich habe keinen Namen mehr. Kaum einer von uns hat noch einen. Wir verlieren sie wie Autoschlüssel, vergessen sie wie Geburtstage. Meiner könnte mit einem R angefangen haben, aber genau weiß ich es nicht.“ War er dort oben Praktikant oder Banker? Dieser angebliche R stöhnt hin und wieder – er ist auch nur noch eine Leiche – steht rum und gibt sich so als wenn tot sein ganz leicht ist. R tut Perry in echter Fantasy-Manier ein Leid an. Und dann taucht seine Freundin auf, die selbst einen Zombie R, eine Toten wieder irgendwie ins Leben zurückbringt. Nein, das geht ja eigentlich nicht. Oder doch. Jedenfalls, verliebt sich R in Julie.

Wenn R sein Gelände verlässt, bewegt er sich durch eine Trümmerlandschaft. Natürlich haben Tote ganz andere Gefühle als Lebende oder umgekehrt. Julie kann dem Zombie R nicht widerstehen und akzeptiert seine Freundschaft und seinen Schutz. Um sie herum nur Verfall, die Auswirkungen der Seuche. R bewahrt Julie vor den anderen Zombies, die sich in eine wilden Kampf mit den übriggebliebenen Lebenden stürzen. Ein Virus, eine Krankheit oder eine Seuche hat die Welt in ein Chaos gestürzt, in der die Zombies den letzten Lebenden auch noch ihr Leben rauben. R wird durch die Liebe zu R völlig verändert. Nora Julies Freundin und M, der Gefährte von R gehören zu den Protagonisten dieses Romans, dessen andere Gestalten in der amorphen Masse der beiden Lager der Toten und der Lebenden untergehen.

Wollen, Kriegen, Leben lauten die drei Kapitelüberschriften, die knappgefaßt die Entwicklung des Romans andeuten. Mehr deute ich von der Geschichte nicht an, die den Liebhaber von Fantasy total vereinnahmt, wenn er sich auf diese Geschichte einlässt. Die präzisen Erfahrungen, mit denen R’s kaputtes Innenleben geschildert wird, zeugen vom Erfahrungsschatz oder wohl eher der überbordenden Phantasie des Autors. Mein Repertoire an Leseberichten über Fantasy-Romane auf diesem Blog ist noch nicht sehr umfangreich: Lesebericht: > R. Greene & K.S. Mohammad, Die Untoten und die Philosophie. Ich gebe zu, dass ich die ersten Seiten mit etwas Stirnrunzeln gelesen habe, war doch ein wenig neu für meine Lesegewohnheiten. Aber die sind jetzt um eine Erfahrung reicher. Mit diesem Buch kann man wieder ganz neue Tricks lernen, wie es dem Autor gelingt, durch die Beschreibungen der Protagonisten und der Verhältnisse von ihnen zueinander, die Macht der Gefühle, die sich auch der Toten bemächtigen, die Geschichte voranzutreiben und ihre einen echten Spannungsfaktor mitzugeben. Steht die Liebe R’s zu Julie für einen allerletzten Fünkchen Hoffnung, den es immer geben wird?

Angemessen: Das Buch »Mein Fahler Freund« (1. Aulaage) wurde für den RPC-Award nominiert!

Und hier ist der Trailer zum Buch(1. Auflage: Mein fahler Freund). Soll ich Ihnen raten, ihn vor der Lektüre anzugucken? Ich glaube nicht. Ein Film vermittelt Bilder, Eindrücke und damit eine bestimmte Vision des Buches und seiner Geschichte. Die einen finden bei der Lektüre nicht die Eindrücke aus dem Film wieder, die anderen verstellen sich den Blick im Buch für die literarischen Kunstgriffe des Autors. Nun, ich habe den Film erst nach der Lektüre angesehen. Mit der Lektüre im Kopf habe ich mir vor dem Startklick überlegt, wie müsste der Film aussehen, der Trailer zu diesem Buch: Machen Sie das gleiche Experiment. Bei mir hat es geklappt, so hätte ich den Videostreifen auch gerne gemacht, ein, zwei kleine Änderungen, aber er ist gut gelungen:

Isaac Marion,
> Warm bodies. Roman, aus dem Englischen von Daniel Sundermann (Orig.: Warm Bodies)
1. Aufl. 2013, 299 Seiten, broschiert, s/w-Zeichnungen
Tropen
ISBN: 978-3-608-50129-2