Jonathan Littell, „Die Wohlgesinnten“

Ein Freund fragte mich kürzlich, ob ich nur noch Bücher von Klett-Cotta oder Tropen lesen würde. Natürlich nicht, aber wenn ich andere Bücher lese, dann sehe ich trotzdem bei Klett-Cotta und vor allem in der Backliste nach, was es in diesem Verlag gibt. Ich wollte ja auf diesem Blog auch nicht nur über neue Bücher schreiben, sondern auch die Schätze erwähnen, die die Backlist vorweisen kann. Also was liest Du denn gerade, wollte mein Freund wissen. Nun denn:

Nach dem Lesen des Vorabdrucks von Jonathan Litell im Berlin Verlag erschienenen Band Die Wohlgesinnten in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung war ich etwas skeptisch. Dann habe ich mir den Band doch gekauft und finde immer mehr, dass es ein wichtiges Buch ist. Dem Autor ist es gelungen, präzise Quellenarbeit mit einer gelungenen Erzähltechnik zu verbinden. In seinem gleichzeitig erschienenen Marginalienband erklärt er die Herkunft des Titels: Les bienveillantes. Es ist die französische Übersetzung des griechischen Titels Eumeniden des dritten Teils des Artridenzyklus von Aischylos und Littell erinnert daran, daß es im Französischen auch andere „Übersetzungen dieses etwas doppelsinnigen Wortes, das eine Antiphrasis des Begriffs Erinnyen ‚Furien‘, ist,“ (S. 6) gebe. Die Diskussion über dieses Buch wird sicher noch lange anhalten. Man wird sich auch fragen, inwieweit die romanhafte Darstellung des Themas dazu beitragen kann, die Geschichte des Zweiten Weltkriegs und der Verbrechen besser zu verstehen.

Erstaunlich ist es, welche Vielfalt von zusätzlichen Informationen die Online-Enzyklopädie Wikipedia bereits bietet:

> Jonathan Littell Wikipedia, Französisch
> Jonathan Littell , Wkipedia, Deutsch
> Jonathan Littell, Les bienveillantes, Wikipedia, Französisch
> Jonathan Littell, Die Wohlgesinnten, Wikipedia, Deutsch