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Lesebericht: Jörg Magenau, Princeton 66. Die abenteuerliche Reise der Gruppe 47

12. Mai 2016 | Autor: Heiner Wittmann

magenau-princeton-66Bin mir 100% sicher, auch unsere Schüler, vielleicht sogar unsere Germanistik-Studenten sind viel zu wenig mit unserer Literaturgeschichte vertraut. Gruppe 47? Wer reiste im April 1966 nach Princeton in die USA? Es war die 28. Tagung dieser Gruppe. Bitte ein paar Namen? Hm… Der Lehrer oder der Dozent guckt in die Runde… Eine gute Gelegenheit, jetzt den Band von Jörg Magenau, Princeton 66. Die abenteuerliche Reise der Gruppe 47 hochzuhalten – außerdem ist dieses Buch auch eine Geschichte der Bundesrepublik der sechziger Jahre aus einem anderen Blickwinkel ! Richter, Grass, Johnson, Fuchs, Stiller, Bichsel („… war so grundsympathisch, dass niemand ihm Arges wollte“ S. 121), Herburger, Brinckmann, waren mit dabei, wie Weiss, Kaiser, Fried, Lenz, Delius, Augustin, Novak, Schreiber, Piwitt, Lettau, Chotjewitz…

Literaturhaus Stuttgart, Mittwoch 02.04.03, 20.00 Uhr > Machiavellis letzter Brief – Peter O. Chotjewitz. Lesung und Gespräch. Moderation: Lerke von Saalfeld. Fotos. H. Wittmann

chotjewitz

…Becker, Enzensberger und andere. Die Kritiker Raddatz, Höllerer, Mayer und Reich-Ranicki, Karasek, Baumgart, Ferber reisten an. Walser, Eich, Böll, Fichte waren nicht mit dabei.

Ein Blick in das Archiv des Literaturhaus Stuttgart: Dienstag 10.07.07 20.00 Uhr. > Beim Häuten der Zwiebel: Günter Grass. Lesung. Fotos: H. Wittmann.

1966 ist noch Krieg in Vietnam der Krieg, Mao »revolutioniert«die Kultur, und Schriftsteller und Kritiker reisen an die amerikanischen Ostküste nicht nach Telgte sondern nach Princeton, um über Literatur zu diskutieren: achtzig Autoren machen sich auf die Reise. Einfache Regeln. es wird 20 Minuten gelesen, sozusagen auf dem Grill oder wie er auch genannt wurde auf dem elektrischen Stuhl. Jens musste als erst da drauf. Auf einmal melden sich die Jüngeren zu Wort. Handke.

Er wirft den Lesenden »Beschreibungsimpotenz« vor. War das ein Todesstoß für die Gruppe? Jedenfalls war es das letzte Treffen dieser Art. Jörg Magenau hat die Geschichte dieses Treffens nacherzählt: Princeton 66. Die abenteuerliche Reise der Gruppe 47. Statt der unsäglichen Talkrunden, mit denen das TV uns langweilt, wäre das doch ein tolles Format für abendliche Ereignisse. Keine aufgeblasenen Interviews mit TV-Kritikern, sondern Autoren haben 15- 2o Minuten Zeit, so wie Günter Grass im Stuttgarter Literaturhaus, der alleine auf einem Stuhl vor einem kleinen Tisch saß, erzählte, aus seinem Buch berichtete, las, wieder berichtete, das ist der Abend der mir von so vielen Veranstaltungen dort am allerbesten in Erinnerung geblieben ist.

Empfindlichkeiten, Streit, gegenseitige Belauern, Vorwürfe, Angriffe, bis fast zum offenen Krieg. Einunddreißig der 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer lasen ihre Texte, 22 in Prosa, sieben Lyrik und zwei Dramatik, berichtet Magenau. (S. 75) Reich-Ranicki („unter den Derben immer der Derbste“ S. 104)hörte zu, runzelte die Stirn und lief sich für seine weitere Kritikerkarriere warm:

Literaturhaus Stuttgart, Freitag 24.10.03, 21.00 Uhr – > Spätlese – Marcel Reich-Ranicki. Hanns-Josef Ortheil Veranstaltungsreihe: Gespräch – Fotos: H. Wittmann

reich-ranicki

Viele trugen zum ersten Mal in solch einem erlauchten Kreis einen Text vor. Gerd Fuchs las eine Geschichte um einen Prozess – der Auschwitzprozess war noch nicht abgeschlossen – vor. Ein bisschen Kafka? Karasek fand nichts an der Geschichte und Magenau schreibt so, als wären wir dabei gewesen. Reich-Ranicki regte sich noch nicht mal auf. Wie machte Richter das, um die Gruppe zusammenzuhalten? (S. 99 ff.) Becker las über Rom, und Richter rief beim Vortrag von Becker zur Ordnung: „Marcel, Marcel,“ weil dieser dauernd mit Jens tuschelte.

Kritiker oder Schriftsteller: Die Mitglieder der Gruppe 47 probten die Rollen und wechselten die Seiten, so wie Höllerer als Autor auf dem elektrischen Stuhl Platz nahm: S. 126 ff. Und dann las Handke (24), S. 130 ff.

Nochmal. Das wäre ein Format für eine Literatursendung im TV. Vier Autoren, die nacheinander aus ihren Werken lesen, 10-15 Min. und vorher oder danach etwa über das Buch sagen. Kein Moderator, kein Frager, vielleicht eine Diskussionsrunde hinterher mit diesen vier Autoren.

Jörg Magenau,
> Princeton 66. Die abenteuerliche Reise der Gruppe 47
1. Aufl. 2016, 223 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
ISBN: 978-3-608-94902-5

1966, Gruppe 47, Princeton
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