Robert Spaemann feierte seinen 80. Geburtstag

Robert SpaemannRobert Spaemann wurde am 5. Mai 1927 in Berlin geboren. Er promovierte 1952 in Münster, war danach vier Jahre lang als Verlagslektor tätig und habilierte sich 1962 in den Fächern Philosophie und Pädagogik. Bis 1992 war Robert Spaemann ordentlicher Professor an den Universitäten Stuttgart, Heidelberg und München.

Am 5. Mai 2007 schrieb Johannes Seibel in der > Tagespost: „Wie jeder anständige Skeptiker vertraut Spaemann aber auf etwas, was jeder Skepsis erst Halt und konstruktive Richtung gibt, weil sie dem menschlichen Verfügen und Machen entzogen ist: Den Glauben daran, dass alle Wesen von Natur aus nach einem Ziel, dem Guten streben – und das Nutzendenken eben nicht das höchste aller Güter ist. Dass die Würde des Menschen in seiner Würde als Ebenbild und Geschöpf eines persönlichen Gottes gründet. Und dass deshalb der Mensch mit Wohlwollen, mit Scheu und Ehrfurcht auf die anderen Geschöpfe Gottes schaut und schauen muss, weil sie als solche Wirklichkeiten sind, die nicht verletzt werden dürfen. Robert Spaemann hat der Republik noch vieles zu sagen.“

Glück und WohlwollenZu seinen Hauptwerken zählen „Glück und Wohlwollen. Versuch über die Ethik“, „Personen. Über den Unterschied zwischen ‚etwas‘ und ‚jemand‘“ sowie „Grenzen. Zur ethischen Dimension des Handelns“.

Weitere Bücher von Robert Speamann bei > Klett-Cotta

Vor wenigen Wochen erschien bei Klett-Cotta ein Band, der die Arbeiten Spaemanns zu Religion unter dem Titel „Das unsterbliche Gerücht. Die Frage nach Gott und die Täuschung der Moderne“ zusammenfasst und auf nachhaltiges Interesse stößt. Michael Klett stellt das Buch in einem > Gespräch mit dem Autor im Literaturhaus Stuttgart am 2. Mai 2007 vor.

Seit 50 Jahren greift Robert Spaemann immer wieder in öffentliche Grundsatz- und Wertedebatten ein und äußert sich zu Themen wie die atomare Bewaffnung, den Kosovokrieg, die Abtreibungs- und Euthanasiegesetzgebung oder auch zu Sloterdijks Vorschläge zur Menschenzüchtung. Er greift die „europäische Werte“ in Büchern, Zeitschriften, Zeitungen und Fernsehdebatten auf und stellt sie in Frage. Auch der geistigen Situation der Kirchen gilt seine Aufmerksamkeit. Es geht Spaemann immer darum, die Errungenschaften der Moderne gegen eine der Moderne innewohnende Tendenz zur Selbstaufhebung zu verteidigen.

Er erhielt zahlreiche Ehrungen und Ehrendoktorwürden im In- und Ausland verliehen wie z.B. den Karl-Jaspers-Preis 2001 und den Maximilians-Orden für Wissenschaft und Kunst.

Foto: Heiner Wittmann