Stuttgarter Buchwochen
Alex Rühle, „Ohne Netz“

Buchvorstellung
Buchcafé,
Haus der Wirtschaft,
Willi-Bleicher-Straße 19,
70174 Stuttgart
Freitag, 19.11. 2010,
Beginn: 20.15 Uhr
Eine Veranstaltung des Klett-Cotta Verlags und des Buchhandelsverbandes Baden-Württemberg im Rahmen der Stuttgarter Buchwochen.

Haben Sie sich schon mal gefragt, ob Sie aus Notwendigkeit oder aus Gewohnheit ins Internet gehen? Wir wissen alle, dass fast jeder Suchvorgang mit einer Suchmaschine (früher sagte man Karteikasten oder Katalog – „Maschine“ hat so was von da arbeitet etwas für uns – und darauf will ich auch hinaus) uns nur einen winzigen und oft völlig falschen Ausschnitt der Wirklichkeit zeigt? Man gewöhnt sich daran, nur die ersten 5 Suchergebnisse wahrzunehmen und auch wenn man es nicht will, notiert unser Kopf dennoch die Werbung drumherum. Mit dem Internet ist man an die große Welt angeschlossen, oder glaubt zumindest es zu sein. Schlägt man eine Website einer Zeitung auf, bekommt man sofort außer der Meldung einen Haufen anderer Informationen einschließlich funkelnder und animierter Werbung angezeigt, die man gar nicht sehen will. Da sehnt der Kopf sich nach einer richtigen gedruckten Tageszeitung zurück. Und mit einem Computer wird das Bücherschreiben nicht besser. Oder kann der PC einen > Zettelkasten ersetzen? Kann er nicht. Dennoch, es gibt auch Segnungen des Internets: Zum Beispiel das Nachbearbeiten eines Vortrags: > Unsere geschundenen Städte, da wird das Internet tatsächlich zu einem echten Arbeitsmittel, ein Medium, eine Hülle, nichts anderes. Die Inhalte generiert nicht das Internet, sondern ein Autor.

Ist man als Blogschreiber oder Blogleser möglicherweise dem Internet verfallen? Internetsüchtig? Checken Sie auch schnell bei jedem Marmeladenbrötchen Ihre Mails ? Gucken sie auch jeden Moment auf Ihren Blackberry, um ja nichts aus der Online-Welt zu versäumen? Merken Sie auch, dass die Information zunimmt, nur weil es Internet, Laptops, IPhones, IPads und Smartphones gibt?

Was würde passieren, wenn Sie ab heute auf das Internet verzichten würden? Alex Rühle ist Redakteur im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung. Als sein Gefühl, „dass ich mir darin selbst abhanden komme“, (S. 19) überhand nimmt, ist Schluss mit dem Internet – zumindest für ein halbes Jahr. Er gibt sein Blackberry ab und verzichtet auf jeden Internetkonsum, verordnet sich eine Offline-Entziehungskur und er schreibt > Ohne Netz. Mein halbes Jahr offline, ein Band, der in diesem Herbst bei Klett-Cotta erschienen ist.

> Nachgefragt: Alex Rühle, Ohne Netz

> www.ohne-netz.de