5. Mai 2021: Bicentenaire des Todestag von Napoleon Bonaparte (1769-1821)

Am 5. Mai 1821 starb der Kaiser Napoleon I. auf Sankt Helena. Sein kometenhafter Aufstieg, sein Weg über den 18. Brumaire zur Alleinherrschaft ist eng mit seinem strategischen und politischen Genie verbunden. Der Bonapartismus bezeichnet seine Herrschaftsform, die sich auf Plebiszite stützt. Die Art und Weise, wie ihm die Errichtung das Konsulats auf Lebenszeit gelingt, erfüllt den Ruf nach einem starken Mann, der sich auf die Volkssouveränität stützt. Die Gründung einer neuen Dynastie bestätigt und erweiterte seine Befugnisse als Alleinherrscher. Seine erfolgreichen Reformen und vor allem seine militärischen Siege wie schon 1793 in Toulon begründen früh die Legende und den Mythos, die sich um seinen Namen rankt. Johannes Wills hat diesen Mythos kürzlich in seinem Buch > Der Mythos Napoleon. Verheißung, Verbannung, Verklärung dargetsellt. Gemäß unseres Blogprinzips hat unsere Redaktion für sein Buch einen Lesebericht verfasst und ein Interview mit dem Autor geführt.

Nachgefragt: Johannes Willms, Der Mythos Napoleon. Verheißung . Verbannung – Verklärung

16. Oktober 2020 | Autor: Heiner Wittmann:

Napoleon I. (1769-1821), General, Konsul und Kaiser der Franzosen beschäftigte seine Zeitgenossen und ihre Nachfahren mehr als jede andere Persönlichkeit im 19. Jahrhundert. Sein Aufstieg war grandios – einige Zufälle kamen gerade recht – aber es war auch sein persönlicher Machtwille wie auch die Gabe seines strategischen Denkens, seine militärischen Erfolge wie auch die mit großer Energie durchgeführte Reform der Verwaltung, sein Bemühen Frankreich nach der Revolution wieder zu einen, was alles zusammengenommen vor (!) und nach seinem Tod auf St. Helena am 5. Mai 1821 zu der Verklärung seiner Person beitrug.

Das Buch von Johannes Willms > Der Mythos Napoleon ist gerade bei Klett-Cotta erschienen. Der Untertitel erklärt diesen Mythos mit Verheißung, Verbannung, Verklärung. Seine militärischen Erfolge, sein politischer scharfer Instinkt führten ihn zum 18. Brumaire und 1804 als Kaiser an die Spitze Frankreichs. Seiner unbeschränkten Herrschaft folgte im April 1814 der jähe Absturz und die Verbannung nach Elba…“ hieß es in unserem > Lesebericht: Johannes Willms, Der Mythos Napoleon. Verheißung, Verbannung, Verklärung. > Bitte lesen Sie weiter.

Johannes Willms
> Der Mythos Napoleon
Verheißung, Verbannung, Verklärung
1. Aufl. 2020, 384 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag, mit zahlreichen s/w Abbildungen
ISBN: 978-3-608-96371-7

Die Napoleon-Legende hatte schon bald nach seinem Tod die Vision entwickelt, dass Napoleon zurückkommen werde, ein so großer Mann können nicht sterben. Diese Hoffnung schien nur allzu berechtigt, da er ja schon einmal zurückgekommen war und die Ereignisse noch einmal aufmischte, aber dann doch sein Waterloo erlebte, das ihn zur endgültigen Abdankung zwang. Aber die Napoleon-Legende zeigte dennoch ihre Wirkung. Seine Neffe wird zunächst in der II. Republik im Dezember zum ersten Staatspräsidenten gewählt und am 2. Dezember 1852 zum Kaiser ausgerufen. (1)

Lesebericht: Volker Hunecke, Napoleons Rückkehr
16. Juni 2015 | Autor: Heiner Wittmann
Noch heute sind achtzig Prozent der Besucher des Schlachtfeldes von Waterloo, wie Jürg Altwegg heute in der FAZ: „Eine glorreiche Niederlage“ berichtet, Viele Besucher des Schlachtfeldes seien heute noch davon überzeugt, Napoleon habe diese Schlacht für sich entschieden. Sein Genius war gar nicht in der Lage, so eine Schlacht zu verlieren. Auch nach seinem Tod am 5. Mai 1821 in der Verbannung, haben wohl viele eine solche Schreckensmeldung mit der Antwort: Napoleon könne nicht sterben, abgetan.

Auch wenn sich jetzt der Jahrestag dieser Schlacht zum 200. Mal jährt, wirkt die Napoleon-Legende 1) immer noch nach. Auch seine Gegner konnten sich ihr nicht entziehen. Die Hundert Tage = „Napoleon Redivivus“ (S. 9) waren eine geglückte Nahrung des Napoleon-Kults, der in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts besonders von Historikern, Schriftstellern und Dichtern gepflegt wurde. „Man hat außer in Frankreich keinen Begriff davon, wie sehr noch das französische Volk an Napoleon hängt. Deshalb werden auch die Missvergnügten, wenn sie einmal etwas Entscheidendes wagen, damit anfangen, dass sie den jungen Napoleon proklamieren, um sich der Sympathie der Massen zu versichern,“ schrieb Heinrich Heine für die Augsburger Allgemeine Zeitung am 19. Januar 1832 über den Sohn Napoleons, den Herzog von Reichstatt, der am 22. Juli 1832 in Schönbrunn stirbt. > Bitte lesen Sie weiter

Schade… zu diesem Buch hatten wir leider keine Gelegenheit ein Interview zu machen… das wird noch nachgeholt werden.

Volker Hunecke
> Napoleons Rückkehr
Die letzten hundert Tage – Elba, Waterloo, St. Helena
1. Aufl. 2015, 256 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
ISBN: 978-3-608-94855-4

1. Vgl. H. Wittmann, > Napoleon III. Macht und Kunst, Reihe Dialoghi/dialogues. Literatur und Kultur Italiens und Frankreichs. Hrsg. v. Dirk Hoeges, Band 17, Verlag Peter Lang, Frankfurt, Berlin, Bern u.a., 2013, S. 15, 23-28, 40.

Lesebericht: Eberhard Straub, Der Wiener Kongress

straub-wiener-kongressSchon im letzten Jahr erschien der Band von Eberhard Straub > Der Wiener Kongress mit dem Untertitel Das große Fest und die Neuordnung Europa. Auf dem Wiener Kongress wurde getanzt. ( vgl S. 80 ff.) Es war wieder Frieden in Europa, obwohl > Napoleon noch einmal wieder kam.

Aber trotz aller Festivitäten in Wien, bei denen sich die gekrönten und noch nicht gekrönten Häupter, Prinzessinnen und Prinzen unter das Volk mischten und eine ganz neue Art von Öffentlichkeit schufen, wurde auch gearbeitet. Man rekonstruierte ein Gleichgewicht des Friedens in Europa: „Die Neuordnung Europas“ steht im Untertitel dieses Buches. Alles wurde getan, (vgl. S. 65 f., 71, 74 ff.), um Frankreich nicht zu demütigen, sondern ihm einen würdigen Platz im Konzert der Großmächte zu erhalten. > Bitte weiterlesen

Eberhard Straub
> Der Wiener Kongress
Das große Fest und die Neuordnung Europa
1. Aufl. 2014, 255 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag und 8 Seiten Tafelteil
ISBN: 978-3-608-94847-9