Erst der > Lesebericht zum Buch, dann der Artikel Nachgfragt… zum Buch, so wollen wir es in der Tradition dieses Blogs auch heute handhaben.
Auf dem Stand von Klett-Cotta bei der Frankfurter Buchmesse haben wir Urlrich Raulff getroffen, den Leiter des Deutschen Literaturarchivs in Marbach. Sein Buch > Wiedersehen mit den Siebzigern mit dem Untertitel „Die wilde Zeit des Lesens“ ist gerade bei Klett-Cotta erschienen.
Ulrich Raulff hat Geschichte und Philosophie in Marburg, Frankfurt und Paris studiert. Er war Feuilletonchef der FAZ, danach leitender Redakteur der SZ. Seit zehn Jahren leitet er das Deutsche Literaturarchiv in Marbach. Für sein Buch »Kreis ohne Meister: Stefan Georges Nachleben« erhielt Raulff 2012 den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Sachbuch und Essayistik. Jetzt ist bei Klett-Cotta sein Band von Ihnen über die siebziger Jahren erschienen. Sind das Erinnerungen an seine Studien oder eher an den Geist der 70er Jahre? Wir wollten auch wissen, Was hat ihn in Marburg mehr geprägt, der Kontakt mit den akademischen Lehrern Wolfgang Abendroth “das große Tier, das Haupt der Marburger Schule” (S. 12), Hans Heinz Holz wurde Philosophie-Professor, Reinhard Brandt. Gert Mattenklott, Heinz Schlaffer und andere oder war es der Stoff den er dort gelernt hat?
Marburg war eine Art Freilichttheater, in dem man den Stil von 68 noch ziemlich lange studieren konnte,” (S. 10). Was war das dieser Stil von 68?
“Im Rückblick erscheinen die frühen Siebziger als Zeit des politischen Niedergangs. Was im Augenblick des Ausbruchs 68 heiße Lava gewesen war, war erstarrt in ideologischen Kleinstpositionen, was umfassende Vision gewesen war, zersplittert in tausend Rechthabereien.” (S. 26) Waren die Post68 Studenten politischer als ihre Vorgänger?
Ob sich Ulrich Raulff noch an seinen allerersten Besuche auf der Frankfurter Buchmesse erinnert? In welchen Rollen kamer zu welchen Ständen? Netzwerkbildung: Was war wichtiger tagsüber der Messebesuch oder abends die Verlagspartys?
Paris, Chartier, Collège de France, wenig später bin ich Ihm in Paris auf seinen Spuren gefolgt. Vielleicht saßen wir später wirklich mal irgendwann zusammen in der Bibliothèque nationale oder trafen uns im Keller an den Karteikästen. Wenn wir auch unterschiedliche Bücher gelesen haben, der Rahmen war unveränderlich genau gleich. Aber Foucault, Deleuze haben sie uns heute noch was zu sagen? Was war in seinen Erinnerung damals so aufregend an ihren Werken? Auf Deutsch waren die noch nicht zu haben. Sie haben sich dann erst mal mit dem Wörterbuch ans Übersetzen gemacht.
Die siebziger Jahre gingen nicht ohne die Gründung einer Zeitschrift zustande. Tumult. Zeitschrift für Verkehrswissenschaft. Wie war Urlich Raulff daran beteiligt, wo stand diese Zeitschrift?
Ulrich Raulff,
> Wiedersehen mit den Siebzigern
Die wilden Jahre des Lesens
1. Aufl. 2014, 170 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
ISBN: 978-3-608-94893-6