„Der Titel von Daniel-Pascal Zorns neuem Buch, das gerade bei Klett-Cotta erschienen ist, wurde gut gewählt > Die Krise des Absoluten Was die Postmoderne hätte sein können. Das Buch zielt auf eine Annäherung an die Definition der Postmoderne und stellt damit eine der Kernfragen der Philosophie im 20. Jahrhundert. In dieser Hinsicht, ist das Buch von Zorn eine spannende Einführung in die Philosophie, mit der er die Entwicklungen der Denkgebäude von Gilles Deleuze, Michel Foucault und Jaques Derrida und Jean-François Lyotard, die die Postmoderne auf ihre Fahnen geschrieben haben, erläutert. Genauso wie dieses Buch auch Biographien dieser drei Philosophen enthält, so werden auch die Werke der philosophischen Stammväter ihres Denkens von Hume und Kant über Kegel bis Nietzsche erläutert,“ so begann auf diesem Blog unser > Lesebericht: Daniel-Pascal Zorn, Die Krise des Absoluten.Was die Postmoderne hätte sein können.
Heute hat unsere Redaktion Daniel-Pascal Zorn in unserem Haome-Office empfangen und wir haben ihm einige Fragen zu seinem Buch gestellt:
Herr Zorn, Sie haben Philosophie, Geschichte und Komparatistik studiert. Wir haben 2017 schon einmal miteinander gesprochen und in Stuttgart ein Gespräch über Ihr Buch > Logik für Demokraten aufgezeichnet. Jetzt ist bei Klett-Cotta ein neues Buch von Ihnen erschienen mit dem Titel Die Krise des Absoluten. Und mit einem ganz deutlichen Untertitel, Was sie Postmoderne hätte sein können. Klingt in diesem Untertitel ein Resümee oder eine These Ihres Buches an, nämlich die dass die Postmoderne gescheitert sei, oder wohlwollender ausgedrückt, dass sie ihre Möglichkeiten nicht ausgeschöpft, sondern verpasst habe? Und wir haben den Autor auch gefragt:Kann man die Postmoderne definieren oder zumindest als Epoche definieren? Die ungenaue Bestimmung dieses Begriffs führt zu solchen Sätzen wie diese „Die Postmoderne gehört zu den umstrittensten Epochen der jüngeren Philosophie. Sie wird für Missstände der Gegenwart verantwortlich gemacht.“ Wie konnte es dazu kommen? Daniel-Pascal Zorn lädt seine Leser zu einer Gratwanderung, zu einer Art Höhenwanderung ein, auf der die Gipfel der Philosophiegeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts erkundet werden. Dabei wird erkennbar, dass die französischen Philosophen Michel Foucault, Jacques Derrida, Gilles Deleuze und Jean-François Lyotard eine Kritik der Moderne im Sinne der als Abwehr des Absoluten unternahmen?
Eine Auswahl unserer Fragen: Was hat es mit diesem Absoluten auf sich? Tatsächlich skizzieren Sie in ihrem Buch dessen Überwindung, bringen ihn in einen Zusammenhang mit der Postmoderne, um dann wieder zu zeigen, wie das Absolute doch wieder die Oberhand gewinnt? Herr Zorn, Sie schreiben: „Die Postmoderne erbt von der Moderne die Frage nach der Alternative zu dem, was mit der Französischen Revolution und der Überwindung des Absolutismus erledigt schien: das Absolute. (S. 48) Und mit dieser Bemerkung wird der Aufbau dieses bemerkenswerten Buches angekündigt: Zuerst wird „Die Wissenschaft des Absoluten“ erklärt, dann folgt „Die Krise des Absoluten“ und schließlich im 3. Teil „Die Rückkehr des Absoluten“.
Und wir wollten wissen: Wie steht es um das Verhältnis der von ihnen genannten Philosophen Foucault, Derrida, Deleuze und Lyotard und ihr Verhältnis zum Beispiel zu Jean-Paul Sartre und seinem Existentialismus, sind das verschiedene philosophische Epochen?
„Für die Postmoderne ist die reale Welt nur eine Konstruktion..,“ (S. 9) erklärte Lyotard… Ein Rückbau alles Bürgerlichen, eine Fundamentalkritik , wie ist eine solche Aussage heute einzuordnen?
Es ist ja au seltsam, dass der Begriff der Postmoderne als Epochenkennzeichen erst erschien, als diese Epoche eigentlich schon fast vorüber waro, der leben wir heute in einem postmodernen Zeitalter?
Daniel-Pascal Zorn
Die Krise des Absoluten
Was die Postmoderne hätte sein können
1. Auflage 2022, 656 Seiten, Gebunden mit Schutzumschlag
ISBN: 978-3-608-98349-4