Nachgefragt: Stefan Rebenich. Die Deutschen und ihre Antike. Eine wechselvolle Beziehung

„Stefan Rebenich wurde 2003 zuerst Professor für alte Geschichte an der Universität Bielefeld und nahm dann einen Ruf nach Bern an. Seit 2005 hat er an der Universität Bern den Lehrstuhl für Alte Geschichte und Rezeptionsgeschichte der Antike bis in das 20. Jahrhundert inne.
Von Stefan Rebenich ist gerade der Band > Die Deutschen und ihre Antike. Eine wechselvolle Beziehung bei Klett-Cotta erschienen. In einem ziemlich umfangreichen Band legt der Autor hier eine spannende Wissenschaftsgeschichte seines Faches von Wilhelm von Humboldt bis heute vor. Es ist eine Geschichte der akademischen Lehre in deutschen Universitäten, wie Alte Geschichte gelehrt und wie geforscht wurde. …“ So begann unser > Lesebericht: Stefan Rebenich, Die Deutschen und ihre Antike. Eine wechselvolle Beziehung.

Heute haben wir Professor Rebenich in unserem > TV-Studio online empfangen und mit ihm über sein Buch gesprochen:

Herr Professor Rebenich, welche Beitrag kann die Kenntnis der Antike, beschränken wir uns zunächst auf Hellas und Rom, zu unserem heutigen Bildungskanon leisten? Nach der Wiederentdeckung der Antike im 18. Jahrhundert stand die Orientierung und die Ordnung am Anfang. Inschriften wurden geordnet, aber es gab auch akademische Lehrer die das Große Ganze auch im Blick hatten? Es ist offenkundig, dass jede Epoche einen neuen Blick, ihrem eigenen Blick auf die Vergangenheit richtet. Ich möchte Sie nach einigen Beispielen fragen, wie hat sich unser Verhältnis zur Antike im Vergleich zu unseren Vorfahren, sagen wir gegen Ende des 19. Jahrhunderts gewandelt? Wie unterscheidet sich heute das Studium der Alten Geschichte von dem zu Zeiten Wilhelm von Humboldts?

Welche Wissenschaftler haben im 20. Jahrhundert in ganz besonderer Weise das Überblickswissen, also einen synthetischen Zugriff auf die Alte Geschichte gefordert. Trotz allem Respekt für diejenigen die nicht die schriftlichen Hinterlassenschaften dieser Epoche katalogisiert haben, so klingt doch bei Ihnen bis in die Neuzeit eine gewissen Kritik an, wenn nur Fakten gesammelt werden. Wird das Fach Alte Geschichte mit seinen verschiedenen Disziplinen anders studiert als vor 150 Jahren, allein schon weil die Sprachkenntnisse nicht mehr im gleichen Maße zur Verfügung stehen?

Die erinnern an die 2500 jährige Wirkungsgeschichte der Antike, die es kn den Blick zu nehmen gilt. Welche Themen davon müssten Schülern heute in erster Linie vermittelt werden?

Stefan Rebenich
> Die Deutschen und ihre Antike
Eine wechselvolle Beziehung
Stuttgart: Klett-Cotta
1. Aufl. 2021, 496 Seiten,

Gebunden mit Schutzumschlag
ISBN: 978-3-608-96476-9