Lesebericht: Manfred Hassebrauck, „Der kleine Liebesberater“

> Solal hätte dieses Büchlein auch gut gebrauchen können, dann wäre er vielleicht nicht in eine so desaströse Geschichte hineingeschlittert. – Bei Klett-Cotta gibt es ein ganzes Regal mit Büchern für alle Liebes- und Partnerfragen > Liebe und Sex: Das Rüstzeug für alle Fälle. Jedes von ihnen behandelt einen bestimmten Aspekt etwas mehr und origineller als die anderen. Manche sind zuweilen sogar ratlos: > Frisch verliebt. Und was jetzt?, wenn ihnen das wieder einmal zustößt. Das Interview mit David Schnarch gehört zu den meist aufgerufenen TV-Interviews meines Fernsehkanals: > Nachgefragt: David Schnarch, Intimität und Verlangen. Sexuelle Leidenschaft wieder wecken..

Und jetzt noch ein Buch über das ewige Thema der Liebe? Kann man da noch viel Neues raten? Entdecken? Professor Manfred Hassebrauck – so stehts auf dem Buchrücken – ist ein führender Experte auf dem Gebiet Partnerwahl und Liebesleben und lehrt Sozialpsychologie an der Universität Wuppertal. Diesmal war nicht die Maulprobe, das Vorlesen der ersten 12 Seiten als Test, ob die Geschichte gut rollt, der Test, sondern einfach das Hinlegen auf meinen Schreibtisch der Versuch herauszufinden, ob Thema, Aufmachung, Cover und Inhalt potentielle Leser anmachen. Nach vier Tagen muss ich jetzt den Lesebericht schreiben, da jede/r der hier hineinkam, in dem Büchlein blätterte, wollte es gerne mitnehmen. Der Test war also ganz einfach, und sein Ergebnis reicht als Empfehlung für dieses Buch.

100 Fragen und Antworten hat Hassebrauck in 30 Jahren gesammelt hat. Und die Antworten werden im Anhang von Studien belegt, auf die der Autor sich bezieht.

Eine Auswahl: „Was ist eigentlich Liebe?“ – Haben Sie diese Frage auf 2 1/2 Seiten schon einmal beantwortet? Nein, erschöpfend will der Autor gar nicht sein, aber präzise und klar verständlich. Und so liest sich das auch. „Kann Liebe ein Leben lang halten?“ „Natürlich…“ + Veränderung der Beziehung. „Wie wichtig ist das Aussehen beim Kennenlernen?“ – Welches Kleid trugen Sie, als Sie Ihren neuen Freund kennenlernten? Wissen Sie das noch? „Was zeichnet Schönheit aus?“ 5 Seiten. Jetzt wird es richtig ernst: „Kann man vom Aussehen auf den Charakter schließen?“ Des Autors Skepsis ist völlig berechtigt. „Wie stelle ich es am besten an, jemanden kennenzulernen?“ Auch Schüchterne (S. 62) erfahren hier Nützliches. „Zappeln lassen?“ „Kann ich den passenden Partner im Internet finden?“ Das Kapitel Strategien und Taktiken (S. 59-91) ist richtig gut. Jede/r hat genug Erlebnisse, um diese Seiten mit einen/ihren Erlebnissen zu vergleichen und zu bewerten. Was habe ich falsch gemacht – hätte man/frau was anders gemacht, wenn sie dieses Kapitel vorher gekannt hätte? Partnerwahl, Eine gute Beziehung, Geschlechtsunterschiede, Let’s talk about sex, „Sex ist eine der vier tragenden Säulen einer guten und glücklichen Beziehung“, S. 170. Sex mit dem Ex: Kann man alte Liebe aufwärmen?“ (S. 176-178) „Wie wichtig ist denn der Sex in der Beziehung?“ Schattenseiten sind die nächsten Kapitelüberschriften. „Wir streiten uns oft. Nimmt die Beziehung dadurch nicht großen Schaden?“ „Nein…“!

Für wen ist das Buch? Für Anfänger, für die, die sich gerade gefunden haben, für die, die gerade im verflixten siebten Jahr (S. 193-196) sind, für die, die schon ganz lange zusammen sind und mal nachlesen sollten, was sie alles verpasst haben, für alle Beziehungsunzufriedenen, die mal selber nachlesen sollten, was sie alles falsch machen, oder die ihrem Partner dieses Buch mitbringen sollten, wenn ihr Zusammensein mal so richtig frischen Wind braucht.

Das Buch von Sven Hillenkamp > Die unendliche Freiheit und das Ende der Liebe fällt mir noch ein und der Band von Dirk Revenstorf > Die geheimen Mechanismen der Liebe. Sieben Regeln für eine glückliche Beziehung. Damit haben Sie jetzt genügend > Rüstzeug, um Ihre Liebesleben erfolgreich wieder auf eine neue Grundlage zu stellen.