In unserem > Lesebericht: Frank Dikötter, Diktator werden. Populismus, Personenkult und die Wege zur Macht hieß es: „Terror, ständige Gewalt und omnipräsenter Schrecken reichen alleine nicht, um > Diktator (zu) werden. Der Untertitel von Frank Dikötters neuem Buch „Populismus, Personenkult und die Wege zur Macht“ zeigt, dass die Verführung ein Teil der Machttechnik ist, wie es Despoten es gelingen kann, eine Ein-Personen-Herrschaft zu errichten, die zwischen Zwang gegenüber dem unterdrückten Volk und Verherrlichung des Diktators durch das Volk oszilliert…“ > Bitte weiterlesen.
In diesen bewegten Corona-Zeiten hatten wir heute morgen das Glück, – online – Frank Dikötter in seinem Büro in Hong Kong besuchen zu dürfen:
Vor seinem Umzug nach Hong Kong war Professor of the Modern History of China an der School of Oriental and African Studies an der Univerrsität in London. Jetzt lehrt er im Historischen Seminar der Universität in Hong Kong. Für sein Buch Mao’s Great Famine erhielt er 2011 den Samuel Johnson Prize for Non-Fiction. Er ist auch Senior Fellow der Hoover Institution.
Wir haben mit ihm über sein Buch How to become Dicatator. The Cult of Personality in the Twentieth Century gesprochen , das in diesem Jahr in der Übersetzung von Henning Dedekind und Heike Schlatterer bei Klett-Cotta erschienen ist.
Er zeigt in seinem Buch, „wie es Despoten es gelingen kann, eine Ein-Personen-Herrschaft zu errichten, die zwischen Zwang gegenüber dem unterdrückten Volk und Verherrlichung des Diktators durch das Volk oszilliert.“ Wir haben ihn nach den für ihn wichtigsten Vergleichskriterien gefragt, mit denen er in seinem Buch die Karriere von Diktatoren untersucht. Ist sein Buch auch eine Warnung vor Populisten, die bei uns so im Aufwind sind?
Warum hat er gerade diese 8 Diktatoren gewählte? Weil es die grausamsten sind? Oft werden sie Diktatoren wenn ein gewisses Maß an Populismus erreicht ist und sie die Anhäufung von Macht nutzen können.
Oft lehnen sie zunächst den Personenkult ab. Das erweist sich aber als Taktik, um ihn nur so besser in Szene zu setzen. So z. B. Mussolini.
Ist es eine bestimmte historische Konstellation oder sind es die „Wünsche“ des Volkes, die sich in einer Person bündeln, die zu einer Diktatur führen können?
Und dann gibt es das Ausschalten der Gegner, die Anstrengungen als Wohltäter des Volkes zu erscheinen und die Suche nach dem richtigen Moment… Stalin ist es gelungen alles zu kombinieren?
Das Misstrauen gegen über den Gefolgsleuten, die ihn jederzeit im Stich lassen können. Diesem Misstruen kann der Diktator eigentlich nur mit Terror begegnen.
Mao ab 1958 war dafür bekannt, die Wahrheit in Händen zu halten, was bedeutet dieser quasi religiöse Aspekt für Diktaturen?
Manche Diktatoren kamen legal an die Macht: François Duvalier wurde auf Haiti 1957 uum Präsidenten gewählt.
Das Volk akzeptiert die Unterdrückung, weil es sich Wohltaten erhofft…. ist aber der Bogen durch Terror, Macht und überzogener Ämteranhäufung überspannt oder keimt Hoffnung auf, kann es mit der Dikatur sehr plötzlich auch nach langer Zeit vorbei sein.
Personenkult reimt mit Angst – haben Dikatoren auch Angst?
> Diktator werden
Populismus, Personenkult und die Wege zur Macht
Aus dem Englischen von Heike Schlatterer und Henning Dedekind (Orig.: How to be a Dictator)
1. Aufl. 2020, 368 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
ISBN: 978-3-608-98189-6