Nachgefragt: Rainer Hank, Lob der Macht

„Ein aufregend-provokantes Plädoyer für die Unverzichtbarkeit der Macht!“ steht auf dem Umschlag. Rainer Hank leitet seit 2001 die Wirtschafts- und Finanzredaktion der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS). Er schreibt in seinem Plädoyer für die Macht: „Macht ist nie böse, solange es Wettbewerb gibt.“ (S. 149)

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Fürchten wir uns nicht manchmal vor der Macht? Sagt man von jemandem, er sei ein Machtmensch, ist sein Image meistens schon verdorben, bevor er auftaucht. Und die Macht ist eine Droge. Ist jemand einmal in ihrem Dunstkreis, fühlt sie oder er sich unweigerlich von ihr wie von einem Magnet angezogen. Macht ist meistens auch nicht teilbar und die, die Macht besitzen, hocken auch auf ihr, …“ steht in unserem > Lesebericht: Rainer Hank, Lob der Macht.

Lesebericht, das sagten wir bereits, weil wir Bücher aus dem eigenem Haus natürlich nicht rezensieren. Aber steht der Lesebericht auf dem Blog, kommt der nächste Artikel zu den Buch unter dem Titel > Nachgefragt. Das ist unser Blogprinzip.

Rainer Hanke hat auf dem Stand von Klett-Cotta auf der Buchmesser auf unsere Fragen geantwortet, die wir hier unter dem Video zusammenfassen:

Ist da Buch ein Plädoyer für die Macht? Macht kann auch Misstrauen wecken. Rainer Hank schreibt „Macht ist nie böse, solange es Wettbewerb gibt,“ relativiert Wettbewerb die Macht? Sein Buch hat eine klare Struktur: Krönung, Aufstieg, Absturz, die Titel der ersten Kapitel. Ist der Tag der Inthronisierung, oder Inauguration der Tag der größten Machtfülle, danach geht es oft bergab? Die ersten hundert Tage, eine Machtprobe, von seitens des Machtinhabers wie seiner Kritiker? Wieso färbt die Art und Weise, wie Macht gewonnen wird auf ihre Ausübung so stark ab? „Noch der gerissenste Intrigant stellt seinen Sieg am Ende als Berufung durch andere dar.“ (S. 35)

Warum schreibt Rainer gerade jetzt über die Macht? Gerade jetzt, wo in Berlin die Kanzlerin eine neue Koalition schieden will, wo man beobachten kann, wer welche Macht wozu nutzen kann? Beim Aufstieg ist Selbstüberschätzung im Spiel, sonst gibt es auch keinen Aufstieg könnte man sagen, auch wenn Fortuna da oft die Hand mit im Spiel hat. „Macht ist eine enorm produktive Kraft, ohne welche wir weder Forstschritt noch Wohlstand hätten,“ (S. 30 f) Was für eine Art von Macht meinen Sie? Ist da auch Verantwortung mit drin? „Fortuna kann gnadenlos sein,“ „Dann dreht das Rad der Fortuna weiter.“ Fortuna war Martin Schulz offensichtlich nicht hold gewesen? Jetzt kommt die Bibel und die zehn Gebote dran: „…du sollst neben mir keine anderen Götter haben,“ unsere Politiker tun sich schwer damit, ihre Nachfolger aufzubauen. das können sie einfach nicht. Macht will man besitzen. Sie loben trotzdem die Macht?

Rainer Hank
> Lob der Macht
1. Druckaufl. 2017, 272 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
ISBN: 978-3-608-96179-9