In Zeiten der > Corona-Krise kann unser > TV-Team mit seinem transportablen TV-Studio nicht wie normal reisen. Deshalb muss unser alter Laptop und eine Online-Video-Verbindung die reale Welt ersetzen. Das Bild sieht nun unscharf, etwas der Welt entrückt, aus – HD-Webkameras hat im Augenblick niemand im Angebot – aber auf diese Weise dokumentiert das Bild auch ein wenig die Improvisation und Entschlossenheit, mit der wir alle diese Krise bewältigen werden.
Heute war Simon Strauss, Feuilleton-Redakteur der Frankfurter Allgemeine Zeitung mit unserer Redaktion verabredet. Wir hatten eine Gelegenheit, mit ihm über sein Buch > Spielplan-Änderung zu sprechen.
Zuerst der > Lesebericht: Simon Strauß, Hg., Spielplan-Änderung : In diesen so bewegten theaterlosen Zeiten legt Simon Strauß uns im richtigen Moment genau das passende Buch vor: > Spielplan-Änderung! 30 Stücke, die das Theater heute braucht. Die beste Vorbereitung auf den Neuanfang nach der Krise. 30 Autor/innen erinnern an Theaterstücke, die heute unbedingt wieder auf der Bühne erscheinen müssten…. Bitte weiterlesen.
Unsere Redaktion hat dieses Video mit einer Korrektur noch einmal neu hinaufgeladen:
Einige unserer Fragen:
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung veröffentlichte ein Jahr lang Vorstellungen vergessener Theaterstücke, nicht Nachrufe, sondern bewegende Aufrufe, die Spielpläne unserer Theater mutig rundzuneuern. Diese Stücke sind moderner als man vermutet. Wieso gerade diese Stücke? Haben Sie einen gemeinsamen Nenner?
Auf unserem Blog steht: Unsere Theater spielen landauf landab immer das gleiche Repertoire, das von der „Aufführungsstatistik des deutschen Bühnenvereins“ (Carl Hegemann, S. 167) dirigiert wird: „Sie werden gespielt, weil sie eben gespielt werden,“ fügt Hegemann hinzu. Ist das wirklich so, oder gibt es andere Gründe, weshalb moderne alte Stücke so selten auf dem Spielplan auftauchen?
Wieso ist das so schwer, frühere Stücke wieder auf die Bühne zu bringen?
Die (1) Theatergeschichte ist ein Zugang zu modernen vergessenen Stücke, (2) die neue Einordnung des Begriffs Pathos oder die Erinnerung an (3) starke Themen wie „moralische Verderbtheit“, ihre Gründe und Folgen, um nur zwei Ansätze zu nennen, zeigen den Glanz alter Stücke. In fast jeder der 30 Besprechungen findet man neue Details zum Verständnis von Theaterstücken… welche Argumente sind wohl am wirkungsvollsten, Ihnen am liebstem, mit denen man alte moderne Stücke wieder auf die Bühne bringen könnte?
Simon Strauß (Hrsg.)
> Spielplan-Änderung!
30 Stücke, die das Theater heute braucht
Tropen
1. Aufl. 2020, ca. 262 Seiten, Flexcover
ISBN: 978-3-608-50457-6
> Lesebericht: Simon Strauß, Römische Tage
Es gibt eine eigene Gattung, das Stadtporträt. Simon Strauß hat dafür einen bemerkenswerten und wunderbaren Beitrag geleistet: Römische Tage: „Rom, deine Nähe ist heilsam.“ – „Römische Tage. Jenseits aller Wirklichkeit.“ Schon nach einigen Kapiteln und „An Rom immer nur zu denken, ist, wie eine Geliebte im Süden zu haben…“ (S. 125) sind einige Kollegen unserer Redaktion einfach sofort nach Rom gefahren und lesen dort weiter: „Nur hier sein und hier bleiben.“ Man kann eine Stadt nur erforschen und kennenlernen, wenn man dort seine Seele spazierengeführt hat, schreibt Sartre in einem seiner Stadtporträts. So ist das hier auch. Immer wieder mal betritt der Erzähler das Halbdunkel einer Kirche und erzählt über diejenigen, die den Raum gerade wirklich zu einer Kirche machen…. > Bitte weiterlesen
> Nachgefragt: Simon Strauß: Römische Tage – 2. September 2019