Am Mittwoch, 2. Mai 2007, fand im Literaturhaus Stuttgart eine Veranstaltung mit Robert Spaemann statt, der aus seinem jüngst bei Klett-Cotta erschienenem Band > Das unsterbliche Gerücht- Die Frage nach Gott und die Täuschung der Moderne las. Anschließend führte Michael Klett mit Robert Spaemann ein Gespräch über sein Buch und über sein Leben. Der Autor wird in drei Tagen seinen 80. Geburtstag feiern.
Außer den Fotos werden hier auch drei Auszüge aus der Veranstaltung zum Nachhören angeboten. Zuerst las Robert Spaemann eine Passage aus seinem neuen Buch:
Mit dem folgenden Text hatte das Literaturhaus die Veranstaltung angekündigt:
„Das Gerücht, dass es Gott gebe, liegt, wo immer Menschen sind, in der Luft. In der griechischen Philosophie wird Gott erstmals streng gedacht. In Israel wird er als »Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs« zu einer kollektiven Erfahrung. Was meinen wir heute, wenn wir »Gott« sagen? Haben wir Grund zu glauben, dass er existiert? Ist er unsere Idee oder sind wir die seine? Dass Religion Privatsache sei, gilt seit langem für ausgemacht. Dass dies ein Irrtum ist, darüber haben uns spätestens die Selbstmordattentäter belehrt. Die Frage, ob Gott solche Taten billigt oder missbilligt, ist von öffentlichem Interesse. Lassen sich Fragen nach der Existenz Gottes und nach einer eventuellen Offenbarung seines Willens rational erörtern? Und wenn ja, ist es berechtigt, sie auf sich beruhen zu lassen? Was steht dabei auf dem Spiel? Die Wahrheitsfähigkeit des Menschen – in dieser Antwort stimmt Robert Spaemann mit Friedrich Nietzsche und Richard Rorty überein. Nur mit dem Unterschied, dass diese Autoren beides leugnen, während Robert Spaemann beides, die Existenz Gottes und die Wahrheitsfähigkeit der menschlichen Vernunft, verteidigt. Mit Wittgenstein hält Spaemann es für den Aberglauben der Moderne, dass uns die Naturgesetze die Welt erklären, während sie doch selbst das Erklärungsbedürftigste in der Welt sind.“
Anschließend führte Michael Klett mit dem Autor ein Gespräch über sein neues Buch…
…und über sein Leben:
> www.literaturhaus-stuttgart.de
> Fotoarchiv des Literaturhaus Stuttgart