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Aufgeschlagen: Eiríkur Örn Norðdahl, Böse

21. Juli 2014 | Autor: Heiner Wittmann

Von Eiríkur Örn Norðdahl ist gerade bei TROPEN der Roman > Böse erschienen. Die jüdische Studentin Agnes Lukauskaite hatte 2007 ihre Abschlussarbeit über die „Kollaboration der Einwohner von Jurbarkas mit dem Einsatzkommando Tilsit bei der Massenvernichtung von Juden und anderem unerwünschten Gesindel in diesem uralten Schtetl und seiner Umgebung“ (S. 65) abgegeben. Die Masterarbeit sollte die Nazis in Island behandeln. Der Holocaust ist für sie eine Obsession geworden. In diesen Tagen beginnt sie ausgerechnet mit dem Rechtsextremisten Arnór eine Affäre. Wieso lässt sie sich auf ihn ein? Ihn, der so fies zu ihr ist? (vgl.S. 53) Und da ist noch Ómar (28), ein Langzeitstudent, der gerade über das „Neue Passiv“ schreibt, in den sie sich mit 29 verliebt: „Eines Tages warf sich Agnes in Ómars Arme…“. (S. 7) Sie trifft ihn in einer Taxiwarteschlange, am nächsten Morgen putzt er sich mit ihrer Zahnbürste die Zähne. Dreist findet sie das, aber „er war auch ein höchst ansehnliches Mannsbild“ (S. 16) Private und die zeitgeschichtliche Katastrophen gehen schnell ineinander über und verhaken sich unauflöslich.Omar zieht mit seinen Büchern bei ihr ein. Später kündigt sie ihre Wohnung, gönnt der Masterarbeit eine Pause und verhökert mit Ómar Bücher und DVDs auf dem Flohmarkt.

Eiríkur Örn Norðdahl entführt den Leser zu einer wilden Reise durch die Geschichte des 20. Jahrhunderts, in der Erinnerungen und aktuelle Ereignisse verbunden werden. Die Jüdin Agnes stammt aus Litauen, Ómar ist als Geisteswissenschaftler eher antriebslos und das ganze Gegenteil des Neonazis Arnór. Was dabei herauskommt ist ein aufregende Dreiecksgeschichte. Ein Wunder geschieht, Ómar hat seinen Abschluss und Agnes ist schwanger, wer aber ist der Vater? Ómar oder Arnór? Als Ómar mitbekommt, dass Agnes was mit Arnór hat, ist im wahrsten Sinne des Wortes die Hölle los. Ómar rastet aus, zündet das Haus an und verschwindet mit dem nächsten Flieger.

Aufgeschlagen heißt einmal reingucken, aber der Roman > Böse verführt zum Dranbleiben und Weiterlesen. Agnes wird wieder durch die historischen Erinnerungen und aktuellen Ereignisse in ihre Masterarbeit hineingezogen. Geschichte und ihre Folgen könnte der Untertitel für diesen Roman lauten. Agnes‘ eigene Biographie vermischt sich mit den historischen Ereignissen: „Ziel meiner Untersuchung ist es, den Rechtspopulismus in der isländischen Parteipolitik mit entsprechenden Tendenzen in der Politik auf dem europäischen Festlnad zu verglecihen…“ (S. 135)

> Eiríkur Örn Norðdahl ist auf Lesereise:
29.7., 19 h 30 in Eckernförde, 30.7.. 20 h in Friedrichstadt, 31.7., 20 h, in Kiel und dort auch am 1.8. um 20 h auf dem Kulturfest.

> Leseprobe

Eiríkur Örn Norðdahl,
> Böse
1. Aufl. 2014, aus dem Isländischen von Tina Flecken und Betty Wahl, 658 Seiten, gebunden
ISBN: 978-3-608-50143-8

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