Aufgeschlagen: Joe R. Lansdale, Das Dickicht

„Hätte mir jemand vor diesem – meinem ersten – Lansdale gesagt, ich würde mal einen Western in der Art von „Tom Sawyer & Huckleberry Finn“ lesen und er würde mir zudem noch so richtig Spaß machen, ich hätte wohl nur den Kopf geschüttelt. So kann man sich täuschen … Das Buch macht ab der ersten Seite total Laune und Lust auf mehr von Joe Lansdale,“ schriebt Jasmin Krieger unter dem Titel > Joe R. Lansdale: Das Dickicht auf ihrem Blog > Die etwas „anderen“ Buchrezensionen.

> Der Weihnachtswunschzettel 2014 vom Klett-Cotta-Blog

Bei Tropen ist der Roman von Joe R. Lansdale, > Das Dickicht erschienen, der bedauerlicherweise auf > unserem Weihnachtswunschzettel. Wir haben gestern abend mit der Lektüre angefangen. Nach dem Bloggrundsatz erscheint der Lesebericht erst hier, wenn die letzte Seite gelesen, ist. Aber Ausnahmen Aufgeschlagen… sind erlaubt. War nicht einfach gestern abend die Lektüre zu unterbrechen. Lansdale hat das Wunderbare geschafft, den Leser mit der ersten Seite in die Geschichte hineinzuziehen. „Heute ist Mama gestorben“, heißt es in der ersten Zeile bei Camus’L’Etranger. Jack hätte auch sagen können „Heute sind Ma und Pa gestorben,“ aber auch der erste Absatz „Als Großvater zu uns rausgefahren kam und mich und meine Schwester Lula abholte und zur Fähre karrte, ahnte ich nicht, dass alles bald noch viel schlimmer werden oder dass ich mich mit einem schießwütigen Zwerg zusammentun würde, mit dem Sohn eines Sklaven und mit einem großen, wütenden Eber, geschweige denn, dass ich mich unsterblich verlieben und jemand erschießen würde, aber genau so war’s,“ schließt den Leser sofort i die Geschichte ein. Und wenn Sie ein Buch suchen, das spannend ist, ein-bis drei lange Winternächte vorhält, dann ist > Das Dickicht genau richtig gewählt.

Es sind die Pocken, die Patrick und Lula ihre LEtern nehmen und Grandpa bringt die beiden zu Tante Tessle hinauf nach Kansas. Beschreibungen und Handlungen gehen in einander über und bei den Erlebnissen auf der Fahrt wird das Porträt des Grandpa immer weiter geschärft und Patrick berichtet mehr über Lula.

Gradnpa packte die beiden Kinder auf den Wagen und los gings: „Nun saßen wir also auf dem klapprigen Wagen, so benommen, als wäre uns ein Stein auf den Kopf gefallen. Pas Maultier lief hinterher. Lula kauerte auf der Ladefläche, und ich saß neben Grandpa, der leise schnalzte, um seine Maultiere anzutreiben, sogar recht freundlich, was ich überhaupt nicht gewohnt war. Pa fluchte immer lauthals und beschimpfte sie und dergleichen. Das meinte er allerdings nicht böse. Er behandelte die Maultiere gut. So redete er nun mal, und die Maultiere verstanden das und schenkten dem keine Beachtung, schließlich waren sie ein ganzes Stück schlauer als Pferde. Zwei Pferde zusammengenommen haben nicht so viel Verstand wie ein altes Maultier, und wenn man unanständiges Zeug redet, werden sie nervös.“

Es kommt, wie es komme muss, sie machen eine mörderische Begegnung mit zwei Banditen, denen Grandpa zum Opfer fällt und Patrick muss zusehen, wie seine Schwester entführt wird. Seine Helfe bilden mit ihm ein seltsames Trio, das gemeinsam die Verfolgung ins Dickicht hine aufnimmt.

Eine Lektüre vom Typ, ich will erstmal nicht mehr gestört werden.

Joe R. Lansdale,
> Das Dickicht
Roman, aus dem Englischen von Hannes Riffel (Orig.: The Thicket)
1. Aufl. 2014, 331 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
ISBN: 978-3-608-50135-3