Lesebericht: Jonathan Lethem, Die Festung der Einsamkeit (I)

Die Festung der EinsamkeitEigentlich wollte ich über das nächste Buch aus dem > Bücher-Paket vom Tropen erst schreiben, wenn ich es ganz gelesen habe. Das wird noch kommen, aber schon jetzt soviel: Ich habe wieder ein Buch in der Hand, das auf dem Stapel gerade zu lesenden Bücher ganz oben liegt. Es geht um Dylan Ebdus, dessen Vater Maler ist, und die Familie ist nach Brooklyn gezogen. Wie behauptet sich Dylan in seiner neuen Umwelt? Was stößt ihm zu, wie wehrt er sich? Die Wohnblöcke mit ihren unsichtbar aufgeteilten Bezirken, die Dylan mit 5 Jahren kennenlernt, sind der Schauplatz der Spiele, die hier im einzelnen aufgezählt und mit einer solchen Genauigkeit beschrieben werden, so daß die Geschichte wie ein Film vor den Augen des Lesers abläuft. Zu den Spielen gehören natürlich Ballspiele aller Art: „Wandball, Schlagball, Stufenball, Football“ S.27 und auch Skully, S. 34 ff. Die Spielenamen und den durch die Regeln mitgebrachten Ernst in das Spiel der Kinder erinnert mich an die Aufzählung der Spielenamen in Rabelais‘ Tiers Livre. Neue Kinder wie Robert Woodfolk tauchen auf, ohne dass gleich gesagt wird, woher sie stammen. Es kommt zum Streit mit Henry, beide prügeln sich. „Dylan konnte nie unterscheiden, ob er dabeigewesen war und es selbst gesehen hatte, oder ob er alle Details nur gehört hatte, als Legende aus dem Mund der anderen Kinder.“ S. 46 Und dann die Geschichten aus der Schule: „Miss Lupnick las Geschichten so langsam vor, daß es eine Qual war.“ S. 38. – Demnächst geht’s mit Dylan weiter.

Jonathan Lethem
> Die Festung der Einsamkeit
trojanische pferde 14, Roman, Deutsch von Michael Zöllner, 672 Seiten