Lesebericht: Matthew Eck: Das entfernte Ufer

Matthew Eck, Das entfernte UferIn einem Wüstenstadt am Horn von Afrika, sitzt eine Gruppe von sechs Soldaten als Aufklärer auf einem Dach, um die Flugzeuge zu dirigieren, die ihre tödlich Last abwerfen. Zwei Klans beherrschen die Stadt, in der eine Million Menschen leben. Nach der Beendigung ihrer Mission sollen sie abgeholt werden. Als plötzlich sie plötzlich Leute die Treppe heraufkommen hören, werden sie nervös, es kommt zu einem Schusswechsel, es waren aber nur Kinder, einer der Jungen ist tot. Sein Gewehr war nur ein Stock. Der andere liegt in einer großen Blutlache. Danach müssen sich die Soldaten sechzehn Kilometer durch die Stadt zum Stadion durchschlagen. Das Abholmanöver scheitert, der Hubschrauber wird beschossen und dreht ab. Auf sich alleine gestellt, mit einem schwerverletzten Kameraden ziehen die Soldaten weiter und hoffen auf Hilfe. Sie finden schließlich eine Unterkunft, wo sie ihren Kameraden tot zurücklassen müssen.

„Im Krieg weiß man nie, wo man stehen soll,“ bemerkt der Erzähler Joshua Stanz, als er nach einem Angriff eines Hubschraubers und der Explosion eines Munitionslastwagens nach seinen Kameraden sucht. Matthew Eck, der von 1992 an als Soldat der U.S. Army in Somalia und Haiti war, gibt mit seinem Buch, das Bettina Abarbanell übersetzt hat, einen Einblick in das Grauen, dem die Menschen, wenn sie einmal hineingeraten sind, nur so schwer entkommen können. Manchmal taucht die Erinnerung an zu Hause auf: „Alles was ich in diesem Moment wollte, war die Mitte meiner Seele zu finden, jenen winzigen Punkt, der meinen Körper am Leben erhielt und verhinderte, dass meine Erinnerungen verrückt spielten,“ dann sind es wieder die unmittelbaren logistischen Probleme der Nahrungsbeschaffung und die ständigen Gefahren und Bedrohungen, die keine Ablenkung erlauben. Es sind die kurzen Szenen, der eher zufällige Tod des Mannes, der auf sein Auto zurannte, das die Soldaten ihm entwenden wollten, das Handgemenge, das eher unbeabsichtigte Lösen des Schusses aus dem M-16, die immer wieder daran erinnern, wie der Krieg die Menschen mitreißt. Einer der Kameraden des Erzählers wird am Hals schwer verletzt. Schmerzen werden auf eine merkwürdige Art nicht thematisiert; aber die drastische Beschreibung der Wunden, ihre völlig unzureichende Versorgung gehören zur Schilderung des Wahnsinns, in den der Krieg die Menschen hineinzieht. Der Einzelne und auch die Gruppe kann ihm nur schwer oder gar nicht entkommen. Der Einzelne ist machtlos. Der Erzähler sehnt sich nach zu Hause: „Und Orte, an denen man allein zurechtkam“.

Joel Turnipseed schrieb über Eck’s The Farther Store: „Also, on a single page, resonances with a half-dozen other war memoirs and war novels I know: yet absolutely unique and appropriate to the shores of Somalia; to the culmination of Josh Stanz’s war. It’s impossible to say what, in literature, is permanent and what will fade, but if there’s any justice in our future judgment of today’s literature then surely The Farther Shore will survive for a long time. “

> Matthew Eck’s The Farther Shore Hotel Zero by Joel Turnipseed: Bookreview und Interview mit Matthew Eck

> Das entfernte Ufer
Roman
Aus dem Amerikanischen von Bettina Abarbanell (The Farther Shore)
Tropen
Auflage: 1. Aufl. 2008
188 Seiten
ISBN: 978-3-608 -50101-8